Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2).pdf/99

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

beim 17. Abt Friedrich erwähnt wurde und unten Abschn. VII, F näher berichtet werden wird. Der Herzog stellte die Schenkungsurkunde in Heilsbronn aus, wo sein Name auf der Fremdenliste des Burggrafenhauses wiederholt vorkommt. Andersgesinnt gegen Heilsbronn waren 200 Jahre später seine Nachfolger, durch welche das Kloster im Reformationsjahrhundert das Patronat verlor, wie nun berichtet werden wird.

Der jeweilige Pfarrer von Kirchthumbach hatte jährlich 80 Pfund nach Heilsbronn zu zahlen. Der Pfarrer Seb. Pfreumdner leistete aber, auf Befehl des Herzogs Friedrich, von 1523 an keine Zahlung mehr. Auf Anregen der Äbte Wenk und Schopper remonstrirten die Markgrafen Kasimir und Georg Jahre lang gegen den herzoglichen Befehl; jedoch vergebens: der Pfarrer Schlammersdorfer erhielt denselben Befehl, nach Heilsbronn nichts zu zahlen. Nach der Restauration des Klosters in Folge des kaiserlichen Interims (s. oben beim 30. Abt Wirsing) remonstrirte der Markgraf Albrecht Alcibiades auf Anregen des Abts Wirsing, welcher 1549 an den Markgrafen schrieb: „Der Pfalzgraf und Herzog Rudolf hat vor 200 Jahren das Pfarrlehen von Kirchthumbach sammt dessen Gütern, Nutzungen und Rechten unserem Kloster, laut fürstlichem Briefe und Siegel, übergeben, davon uns jeder Pfarrherr jährlich 80 Pfund gereicht, was aber von den Herzogen verboten worden ist. Wir bitten E. F. G., bei dem Kurfürsten von Bayern zu erwirken, daß uns die Incorporation wieder gezahlt werde.“ Der Markgraf, welcher sich kräftigst verwendete, erhielt vom Großhofmeister und den Räthen des Kurfürsten aus Heidelberg zur Antwort: „Der Kurfürst ist nicht daheim, wird auch sobald nicht heimkommen; nach seiner Heimkunft werden wir ihm die Sache vorlegen.“ Allein nach der Heimkehr des Kurfürsten trat keine Veränderung ein. Bei Besetzung der Pfarrstelle wurde der Lehensherr zu Heilsbronn so wenig berücksichtigt, daß der Abt Schörner im J. 1557 seinen Pfarrer in Kirchthumbach nicht einmal dem Namen nach kannte. Denn er schrieb an ihn: „Unserem lieben Herrn N. N., Pfarrherrn zu Tumbach. Ihr habt weder von unserem Vorfahrer noch von

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 97. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/99&oldid=- (Version vom 1.8.2018)