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Dieselbe Beschaffenheit des Terrains ergab sich, als i. J. 1850 an jener Stelle Strebepfeiler an der Frohnfeste angebracht wurden. Über die Erbauung dieses Kreuzganges in den Jahren 1464 bis 71 ist oben beim 23. Abt Wegel ausführlich berichtet worden, zugleich auch über die den Kreuzgang schmückenden 18 Glasgemälde, die nicht zerstört, aber nach Ansbach abgeliefert worden sind, inhaltlich folgender Liefer- und Empfangsscheine: „Zum hochfürstlichen Bauamt Onolzbach werden anmit die aus der hiesigen Kirche genommenen gemalten Fenster an achtzehn Flügeln übersandt. Hailßbronn, am 28. Dez. 1774. J. J. Weinhard, Verwalter.“ „Die Einlieferung zum Bauamt bescheint, Onolzbach, am 29. Dez. 1774. G. F. Knoll.“

Nach Beseitigung des hintern Kreuzganges kamen zwei anstoßende Bauten an die Reihe, nämlich das oben beim 7. Abt Walter und 23. Abt Wegel beschriebene Kapitolium und die daran stoßende, in den Beitr. S. 109 und 110 besprochene Kaiserkapelle. Im Jahre 1775 erging an den Bauinspektor Bruckner, den Verwalter Weinhard, den herrschaftlichen Maurermeister Schmidt und den Zimmermeister Dennemann der Befehl, über den Fortgang des Zerstörungswerkes zu berichten. In ihrem Berichte hieß es: „Der Kreuzgang ist gänzlich weggeschafft; der Giebel, wo die Kayßerkapelle abgebrochen worden, ist zu verputzen, das Beinhäuschen unter der Heydeckerkapelle von Knochen zu reinigen und solche zu verscharren, das Pflaster auf dem Gewölb aufzubrechen und einzulegen, statt der dermaligen Thür ein Fenster einzurichten, um der feuchten Kirchenmauer Luft zu verschaffen.“ Das Alles wurde pünktlich vollzogen.

Neun Jahre darauf war auch der zierliche Sattelthurm auf dem Kirchendache, über dessen Erbauung oben beim 21. Abt berichtet wurde, nahe daran, demolirt zu werden. Am 20. Febr. 1784 zeigte der Verwalter Weinhard dem Markgrafen an: „Der Thurm auf der Kirche ist sehr bußwürdig und Einsturz zu fürchten; bitte daher um Augenschein.“ Schon am folgenden Tage wurde Augenschein genommen, und zwar von demselben Trio, von den ebengenannten Herren Weinhard, Schmidt und Dennemann;

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/203&oldid=- (Version vom 1.8.2018)