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(s. dort) 1519 vollendet, nach Auflösung des Klosters Absteigquartier der Markgrafen, dann Amthaus, jetzt Schulgebäude.[1]


8.
Die Katharinenkirche,

von welcher nur ein kleiner Rest noch vorhanden ist, wurde i. J. 1771 niedergerissen. Näheres siehe im XIII. Abschnitt.


9.
Die Spitalkapelle,

theilweise noch vorhanden, wurde Abschn. V, C. 17 besprochen.


10.
Die Brauereikapelle[2]

ist so fest gebaut, daß sogar am Gewölbe bis zur Stunde fast nichts gewichen ist. Ihre Länge beträgt im Lichte 96, ihre Breite 31 Fuß. Ihre Richtung ist nicht von West nach Ost, sondern von Süd nach Nord. An der nördlichen Giebelseite sieht man oben ein gothisches Thürmchen, unten ein schönes Rundfenster, an der Inseite des Knaufs einer Säule in einer Fensteröffnung die Jahreszahl 1560, dann drei byzantinische Fenster, profilirt wie diejenigen, welche von 1132 bis 1858 in der Klosterkirche vorhanden waren, in Folge der neuesten Restauration aber völlig verschwunden sind. An der südlichen Giebelseite sieht man oben ein durchbrochenes steinernes Kreuz, unten eine runde Fensteröffnung, durch welche die zum Dachraum führende Treppe erhellt wird, und das in einigen Werken als architektonisches Muster abgebildete Portal. Westlich von diesem ist die Sakristei. Im Innern der Kapelle findet man schöne Kreuzgewölbe, an diesen kunstreiche Rosetten mit Drachengewinden, Katzenköpfen und Laubwerk; ferner die Kanzeltreppe und Spuren von einem Orgelchor. Viel Wahrscheinliches hat die Vermuthung des Herrn Grafen von Stillfried, daß die Kapelle eine Primizkapelle war, in welcher die zu Priestern geweihten Mönche ihre erste Messe lasen.


  1. S. Situationsplan Tab. II.
  2. Vgl. Stillfried, Heilsbr. S. 82.
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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/223&oldid=- (Version vom 31.7.2018)