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blaue, ihre zweite Erweiterung i. J. 1284 die rothe, ihre dritte Erweiterung i. J. 1433 die gelbe, ihre gegenwärtige Gestalt die schwarze Umfassungslinie. Der braun umgrenzte, i. J. 1858 niedergerissene Anbau wurde 1474 vom 23. Abt Wegel erbaut. Diesen Anbau abgerechnet, stimmt der gegenwärtige Umfang mit dem überein, welchen die Kirche zur Zeit der Klosterauflösung hatte. Im Folgenden betrachten wir das Innere der Kirche, wie es zur Zeit der Klosterauflösung war, wie es später umgestaltet oder verunstaltet wurde und wie es gegenwärtig ist.


A. Wie das Innere der Kirche zur Zeit der Klosterauflösung war.

Man trat in das Innere der Kirche bei Nr. 51, 57, 65, 131 und 167 durch 5 Thüren, von welchen 4 jetzt vermauert oder ganz verschwunden sind. Die drei bei Nr. 51, 57 und 65 führten aus der Kirche in das Klostergebäude und in den hintern Kreuzgang. Durch die Thür bei Nr. 167 trat man in die Kirche aus dem Treppenhaus, welches der 23. Abt Wegel i. J. 1474 erbauen ließ; sie ist jetzt völlig vermauert. Die Thür am südlichen Seitenschiff bei Nr. 131 war die einzige, welche ins Freie, hinaus in die Welt führte. Gegen Ost und Süd war keine Thür. Die ebenbezeichnete „obere Thür, Porta superior,“ war diejenige, durch welche man auswärtige Leichen einbrachte, Leichenprozessionen und dem Publikum überhaupt den Eingang gestattete. Nur bei besondern Veranlassungen ließ man das Publikum zu, z. B. i. J. 1284 nach Vollendung und Einweihung des rothumgrenzten östlichen Ausbaues. Man gestattete beiden Geschlechtern den Eintritt 9 Tage lang, wie beim 12. Abt Rudolf berichtet wurde. Weibliche Personen durften nicht einmal bei Beerdigungen in der Kirche zugegen sein. Die Burggrafen Albrecht der Schöne und Friedrich V. baten daher den Papst, bei Beerdigungen burggräflicher Leichen auch weiblichen Angehörigen den Eintritt in die Kirche zu gestatten. Der Papst Innocenz VI. entsprach der Bitte, inhaltlich einer den Burggrafen zugefertigten Bulle d. d. Avinion prid. Cal. Maji 1361,

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/226&oldid=- (Version vom 1.8.2018)