Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3).pdf/228

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

gemeldet. Nach Einführung der Reformation wurde ein Taufstein bei Nr. 90 angebracht.


Hochgräber oder Steinsarkophage

waren zur Zeit der Klosterauflösung acht vorhanden, nämlich:


1.
Steindenkmal des Erzbischofs Heinrich von Anavarsen[1], † 1390.

Es stand ursprünglich auf einem Postament an der Nordseite des östlichen Chors neben dem Sakramenthäuschen bei Nr. 143, wurde von einem rohen Fürstenschüler zertrümmert, konnte aber wieder gekittet und auf seinen ursprünglichen Standort zurückgebracht werden. Im 18. Jahrhundert wurde es in der Heideckerkapelle aufgestellt, neuerlich bei Nr. 93. Auf der Vorderseite ist Christus am Kreuz, daneben Maria und Johannes dargestellt; auf der Rückseite die Krönung Mariä, darunter der Stifter des Denkmals. Die Inschrift wurde oben beim 19. Abt mitgetheilt, zugleich auch über den Erzbischof und sein Verhältniß zu Heilsbronn eingehend berichtet.


2. und 3.
Zwei Sarkophage bei Nr. 145 und 150,

im östlichen Chor, vermuthlich die Grabstätten zweier Schwiegersöhne des Burggrafen Friedrich III., nämlich des Grafen Ludwig von Oettingen und des Grafen Gottfried von Hohenlohe.[2] Der Sachverhalt bezüglich dieser beiden Sarkophage war vermuthlich folgender: Der Burggraf Friedrich III. wurde 1297 im Chor der Kirche bei Nr. 140 begraben, drei seiner Schwiegersöhne gleichfalls in der heilsbronner Kirche, nämlich die Grafen Ludwig von Oettingen, Gottfried von Hohenlohe und Emicho von Nassau, die zwei Erstgenannten bei Nr. 145 und 150, nahe bei der Grabstätte des Schwiegervaters, der Letztgenannte, Emicho, bei Nr. 93. Auf den Sarkophagen der zwei Erstgenannten


  1. Vgl. Stillfried S. 229.
  2. Anders Stillfried S. 194, 199, 200.
Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/228&oldid=- (Version vom 1.8.2018)