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Libera clerum pia vota dantem,
Martyr insignis, facilesque semper
Augeas vires modo, sancte martyr,
 Omnibus aegris.

Unter dem schönen Kruzifix (jetzt bei Nr. 146) hing eine Tafel, darauf folgende Verse:

Aspice, peccator, si non sum verus amator.
En, pro te morior, non est dilectio major.
Respice, quam tristis tu sis mihi causa doloris.
Vulnere sum plenus pro te nimis undique Jesus
Hic homo sto pro te, si peccas, desine per me.
Spinae, crux, clavi, mors, poena quam toleravi,
Ostendunt, qua vi miserorum crimina lavi.
Ut vivas morior, non est dilectio major.

Unter den Heiligen werden besonders Heinrich, Kunigunde, Fabian, Sebastian, Christophorus, Otto, Martin, Ambrosius und Valentinus um Fürbitte gebeten. Auf einer Tafel standen folgende Regeln, welche Bernhard beim Singen der Psalmen vorschrieb: Psalmodiam non nimium protrahamus, sed rotunda et viva voce cantemus, simul intonemus et simul demittamus, simul pausemus. Dum Cantor incipit antiphoniam, aut psalmum, aut responsorium, aut alleluja, unam aut duas partes solus tractim dicat, aliis tacentibus; ubi ille demittit, alii incipiant, non repetentes quod ille jam dixit etc. Auf 7 Tafeln standen 7 Gebete zum Gebrauch an den Festen der 7 Schmerzen Mariä, in deutscher Sprache. In jedem dieser Gebete wird um Erlaß einer der 7 Todsünden („Hoffart, Naidt, Zorn, Trägheit, Unkeuschheit, Freßheit, Geitzigkeit“) gebeten. Alle sieben sind fast wörtlich gleichlautend. Nur das letzte stehe hier als Nachweis, wie man sich damals zu Heilsbronn in deutscher Prosa ausdrückte: „Allmechtiger Gott, nimb auff diß gebeth in das gedechtnus dieser freud, die gehabt hatt die allerheiligste Jungfraw Maria, da sie mitt leib vber alle chör der Engel erhöhet worden ist, da sie sich ewiglich freuet, Vnd zur danckbarkeit vmb die schmertzen desselben allerliebsten Sohnes

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/246&oldid=- (Version vom 31.7.2018)