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zweiköpfiger Teufel mit einem Gesicht auf der Brust. Ein anderer umgreift einen Kopf mit einer Tonsur. Links ein Wappen, darin ein geharnischter Ritter; ein solcher auch oben im Helmschmuck. Rechts ein Wappen, darin drei rothe Vögel. Wem diese Wappen angehören und für wen das Votivbild gemalt wurde, meldet keine Aufschreibung. Jedenfalls ist das Bild auch von Gruneberg und Konsorten gemalt worden.

22. Votiv-Glasgemälde für den 1297 gestorbenen Burggrafen Friedrich III.[1] Die in den Jahren 1466–72 vom 23. Abt Wegel für den Kreuzgang angekauften Glasgemälde in sechzehn Fensterflügeln sind bei diesem Abt ausführlich besprochen worden. Sie waren zur Zeit der Klosterauflösung noch unversehrt in Heilsbronn, kamen aber 1770 nach Onolzbach, wohin von dortaus, ist nicht bekannt. In der Klosterkirche waren nur die hintersten Fenster des östlichen Chors mit Glasgemälden geschmückt. Keine Aufschreibung meldet, wer diese fertigte, wer sie anschaffte und was sie darstellten, eine einzige zur Zeit der Klosterauflösung verfaßte Aufschreibung ausgenommen, lautend wie folgt: „Am rothen Fenster hinter dem obern Altar im mittlern Fenster sind die Bildnus Burggrafs zu Nürnberg, so zu Kaiser Rudolfs Zeiten gelebt, und über ihm der Zollerische Schild und Namen Fridericus, gegenüber aber seiner beiden Gemahlinnen Bildnus, über denen auch der Zollerische Schild mit diesen Worten: Duae Dominae Burggraviae.“ Dieser Notiz zufolge ist das Glasgemälde ein Votivbild für den 1297 in Heilsbronn begrabenen Burggrafen Friedrich III. Es steht bei Nr. 140, wo es auch ursprünglich stand. Es ist unter den Glasgemälden der Kirche das einzige, welches man im zerstörungslustigen 18. Jahrhundert der Aufbewahrung werth achtete: man nahm es bei der damaligen verunglückten Restauration der Kirche heraus, verwahrte es sorgfältig und setzte es dann wieder ein. Näheres über das Bild siehe in den Beitr. S. 63.

23. Das Porträt des 27. Abts Schopper, jetzt bei


  1. Vgl. Stillfried S. 98. 104.
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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 266. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/268&oldid=- (Version vom 31.7.2018)