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Hans von Nurnberg dem Gott gnad. Die Angabe auf dem ersten dieser Todtenschilde ist unrichtig, denn i. J. 1218 starb kein Burggraf Friedrich.[1] Die defekte Mauerschrift konnte schon i. J. 1711 nicht entziffert werden, noch weniger i. J. 1847 vom Schreiber dieses Buches. Es ist daher unbekannt, welchem Burggrafen dieser Todtenschild angehört. Vermuthlich war, wie in den Beitr. S. 11 bis 15 gezeigt wurde, der auf dem zweiten Todtenschild genannte, 1297 gestorbene Friedrich III. nicht der erste in Heilsbronn begrabene Burggraf; der unentzifferte Todtenschild wird daher einem früheren, gleichfalls in Heilsbronn begrabenen Burggrafen angehören. Bei der nachher zu besprechenden Restauration oder Verunstaltung der Kirche im Jahr 1771 wurden die 10 Zollerischen Schilde abgenommen, aber wieder aufgehängt, laut folgender Kreideschrift auf der Rückseite eines der Schilde: „Meister Weymer und Zeunert aufgemacht 1771.“ Am 25. Nov. 1847 wurden die 10 Schilde abermals abgenommen und von den Gebrüdern Vogtmann in Ansbach renovirt. Dabei ergab sich, daß Wappenform, Buchstaben und Ziffern nicht antik, sondern modern, in der 1711 üblichen Weise gestaltet, auch auf den Schilden keine Erhöhungen vorhanden waren. Durch die Vogtmann’sche Renovatur erhielt Alles wieder ein antikes Gepräge. Von den 10 Schilden wurden 8 wieder über den runden Säulen bei Nr. 73, 74, 75, 76, 77, 85, 88 und 92 aufgehängt, die übrigen 2 bei Nr. 98 und 101.

Über den Kapitälen der 10 runden Säulen hingen von 1603 an nicht nur die 10 zollerischen Todtenschilde, sondern auch die 36 Fahnen, welche bei dem von Hocker S. 155 ff. ausführlich beschriebenen Leichenbegängniß Georg Friedrichs vorgetragen worden waren. Diese im Laufe von 108 Jahren defekt gewordenen 36 Fahnen wurden 1712 ganz beseitigt, zuvor aber von dem gedachten Maler Schulz auf Holztafeln kopirt und diese über den 10 zollerischen Schilden aufgehängt. Auf den Holztafeln waren folgende 12 Wappen abgebildet: 1. Der burggräfliche Löwe


  1. Vgl. Stillfried S. 94.
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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 276. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/278&oldid=- (Version vom 31.7.2018)