Seite:Georg Muck - Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3).pdf/282

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

wurden von 1853 an die bei Nr. 90, 119, 93, 114, 155 und 139 abgetragen, so daß von den ursprünglichen 26 Altarsteinen nur 3 bei Nr. 103, 142 und 138 noch vorhanden sind.

Nachdem man 60 Jahre lang den Gottesdienst interimistisch in der Katharinenkirche gehalten hatte, um inzwischen die Klosterkirche in der berichteten Weise umzugestalten und zu verunstalten, wurde i. J. 1771 die Klosterkirche wieder bezogen und am 13. October der erste Gottesdienst in dem neugeschaffenen, eingezwängten Lokal gehalten. Die Gemeinde bestritt, in dankbarer Anerkennung der von der Klosteramtskasse gebrachten großen Opfer, die Kosten für eine Orgel, gebaut von dem in Heilsbronn ansässigen Orgelmacher Nößler, der sich nicht nur durch ein gutes Orgelwerk, sondern auch durch die Stiftung eines Kapitals von 1000 fl. um die Gemeinde verdient gemacht hat, indem er bestimmte, daß die Zinsen alljährlich an Ortsarme vertheilt werden sollen. Eine ähnliche Stiftung machte auch die Klosterverwalterswittwe Kath. Bernhold.

Von 1771 an bis 1851 veränderte sich wenig in der Kirche. Einige Todtenschilde kamen in dieser Periode abhanden, z. B. der von Buttendorf (1343), Rotenberger (1347), Bruckberg (1376), Muhr (1477). Dagegen ergab sich ein Zuwachs durch das Steffaneodenkmal, errichtet i. J. 1824 bei Nr. 141. Bis dahin stand daselbst der St. Bernhardsaltar, dessen Stein völlig abgetragen wurde, während der Schrein noch vorhanden ist. Den in den Beitr. S. 63 und 64 über dieses Denkmal mitgetheilten Notizen ist noch Folgendes beizufügen: Franz Maria, Freiherr von Carnea Steffaneo zu Tapogliano, Magnat in Ungarn, Johanniterritter, kaiserl. Geheimrath, um 1807 Erzieher am kaiserlichen Hofe zu Wien, ließ mit einem großen Kostenaufwand das Monument zum Andenken an den 1297 in Heilsbronn begrabenen Burggrafen Friedrich III. errichten, zugleich auch zur Erinnerung an das freundschaftliche Verhältniß, in welchem der Burggraf mit dem Kaiser Rudolf von Habsburg und dem Herzog Ludwig von Bayern stand. Darauf beziehen sich die drei Wappen an drei Seiten des Gedenksteins. Dieser wurde in

Empfohlene Zitierweise:
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 280. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/282&oldid=- (Version vom 1.8.2018)