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in dem Gärtner’schen Bauplane der die Abtragung des südlichen Ausbaues betreffende Passus gestrichen.

Während der sechs Jahre von 1845 bis 1851 geschah zur Restauration des Kirchengebäudes noch nichts; nur die Gemälde und Todtenschilde wurden vom Maler Jarwart unter Assistenz des Malers Thiem und der Gebrüder Vogtmann restaurirt. Die Restaurationsarbeiten am Kirchengebäude begannen erst im Jahre 1851 unter der Leitung des Bauinspektors Schulz. Während der ersten sechs Baujahre wurden, mit mancherlei Unterbrechungen, folgende Arbeiten vollendet: Erneuerung der Bedachung des Mittelschiffes und der Ritterkapelle, Restauration der beiden Seitenschiffe, der Ritterkapelle, aller Fenster des Mittel- und südlichen Seitenschiffes und der zehn runden Säulen.

Die Bedachung des Mittelschiffes und der Ritterkapelle wurde völlig erneuert; die Bedachung an den übrigen Theilen der Kirche erst später.

Die Außenmauer des nördlichen Seitenschiffes wurde völlig abgetragen, neu aufgeführt und recht schön umgestaltet, alles Ursprüngliche aber dabei beseitigt. Die bei Nr. 57 und 65 vermauert vorgefundenen Thüren von 1132 wurden nicht wieder hergestellt; die bei Nr. 51 vermauert vorgefundene Thür blieb vermauert. Die ganze Außenmauer, in welcher niemals ein Fenster war, erhielt byzantinische Fenster.

Am südlichen Seitenschiff wurde die unzweckmäßige Ziegelbedachung entfernt und durch ein zweckmäßiges Blechdach ersetzt, das Thürmchen daneben um einige Fuß erhöht und gleichfalls mit Blech gedeckt. Da man in einem Jahre mit nur 20 Arbeitern und zu spät ans Werk ging, so konnte dieses erst im folgenden Jahre vollendet werden. Die Maßwerke für die großen gothischen Fenster wurden aus Rothenburger Steinen gefertigt, aber nicht in Heilsbronn, sondern in Ansbach, so daß sie in kurzer Zeit eingesetzt werden konnten. Sie sind zwar recht schön, aber den ursprünglichen von 1433 nicht nachgebildet. Sie hätten sehr leicht nachgebildet werden können, da die Maßwerke oben an den Fenstern i. J. 1771 nicht ausgebrochen, sondern

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 283. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/285&oldid=- (Version vom 1.8.2018)