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improvisirte Empor gestellt, die Kanzel bei Nr. 93, zwischens je zwei der fünf dicken Säulen ein Bretterverschlag und im innern Raum eine doppelte Reihe von Sitzen angebracht. Als Orgel wurde das kleine obere Werk von der vorhandenen großen Orgel benützt, während man das große untere Werk im Dormitorium aufbewahrte bis zur Wiederaufstellung nach beendigter Kirchenrestauration. Die nördliche Giebelmauer des Querschiffes wurde völlig umgestaltet, zu ebener Erde bei Nr. 133, wo in der Klosterzeit nie eine Thür war, ein schönes Portal, jetzt Haupteingang hergestellt, darüber ein ebenso schönes Rundfenster. Eine zur Klosterzeit vorhandene Empor zwischen Nr. 132 und 134 wurde ganz beseitigt. In dem 1858 völlig abgetragenen Anbau Nr. 167 führte vormals eine Treppe auf diese Empor, von welcher ein Gang über das Gewölbe des Kapitelshauses und der Kaiserkapelle in das Dormitorium führte. Die beiden eselsrückenförmigen Fenster bei Nr. 134 und 153 erhielten eine byzantinische Form. Bei 153, wo zur Klosterzeit keine Emporkirche war, wurde nun ein Orgelchor angebracht, bei Nr. 148, wo vormals der Altar Johannis des Täufers stand, wieder ein Altar, aber ohne Altarblatt, bei Nr. 151 die Kanzel, im ganzen Querschiff, theilweise auch im Mittelschiff und Ostchor, Männer- und Frauensitze, aber keine Emporkirchen mehr.

Der thurmartige Anbau bei Nr. 167 wurde i. J. 1858 niedergerissen, zugleich die Custodia.

Die Abhebung des Bergabhanges an der Süd- und Südostseite der Kirche wurde 1857 in Angriff genommen und 1859 fortgesetzt. Es fanden sich in einer Tiefe von drei Fuß zwei Grabsteine aus der Klosterzeit, auf einem derselben die noch lesbaren Ziffern und Worte: 14 .. obiit .. Ebrac. Eccles ... Wahrscheinlich der dem Abt Herman von Ebrach angehörige, oben besprochene Grabstein, welcher zur Zeit der Klosterauflösung noch im südlichen Seitenschiff lag. Der andere Grabstein zeigt ein Wappen, welches dem Wappen auf dem Kolenbergerischen Grabstein Nr. 39 in der Ritterkapelle sehr ähnlich ist. Diese beiden Steine lagen nicht auf Gräbern, nicht von Ost nach West

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/288&oldid=- (Version vom 31.7.2018)