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andern Schulen des Landes eingeführt. Unter denen, welche in dem Buche Melanchthons nichts Anstößiges fanden, waren der heilsbronnische Prediger Lei und der erste Titularabt Limmer (s. dort), welcher wegen seiner melanchthonisch–calvinistischen Richtung removirt wurde. Die Richtung der Fürstenschule war streng lutherisch. Um jedes fremde Element fernzuhalten, mußten alle Lehrer an dieser Schule die Formula concordiae unterschreiben. Diese Konkordienformel war ein 1580 in Sachsen verfaßtes, die spezifisch lutherischen Bekenntnißschriften enthaltendes Buch, durch welches man die in der lutherischen Kirche obwaltenden Streitigkeiten beseitigen, den strenglutherischen Lehrbegriff aufrecht erhalten und calvinistische Beimischung verhüten wollte.


Die Verhaltungsregeln

für die Schüler wurden i. J. 1655 nicht nur wiederholt, sondern auch erweitert und verschärft; sie werden im XI. Abschnitt mitgetheilt werden.

Abt, Verwalter und Richter wurden von der Regierung angewiesen, den ihnen gegebenen Vorschriften pünktlich nachzukommen, insonderheit einer Instruktion über die Einrichtung der Kirche, über Ceremonien und Gesänge. Sie berichteten in diesem Betreff an die Regierung: „Gern hätten wir alles ins Werk gerichtet, hätte nicht der Herr Prediger Porphyrius sich widersetzt.“ Besonders heftig stritt man über die Versetzung der Kanzel. Wie bei dieser Gelegenheit der Prediger und der Richter einander begegneten, ist II, 115 berichtet worden.

Endlich waren die erforderlichen Lokalitäten so weit hergestellt, daß man Lehrer und Zöglinge einberufen konnte. Die 100 Zöglinge, mit welchen die Fürstenschule eröffnet wurde, waren: 1. Balth. Bernhold aus Gunzenhausen, 1589 vorübergehend Lehrer in Heilsbronn an der Fürstenschule, aber removirt. Siehe hernach. 2. Joh. Pfenning aus Ansbach und 3. Georg Pfenning, Brüder, beide entwichen schon im folgenden Jahre. Siehe hernach. 4. Joachim Döner aus Ansbach. 5. Ad. Haneke aus Jägerndorf. 6. Joh. Lang aus Walmersbach. „Ist 1587

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/29&oldid=- (Version vom 31.7.2018)