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Allein unser Bild hat keinen kirchlichen Charakter. Es hat keinen Kunstwerth und kam vermuthlich aus einem der vielen abgetragenen Häuser des Ortes in die Kirche. Es sind oben einige Porträtbilder besprochen worden, welche aus den Gemächern des Burggrafenhauses oder der Äbte in die Kirche gekommen sind.


E. Die abenbergischen, burggräflich–zollerischen, kurfürstlichen und markgräflichen Grabstätten in der Kirche zu Heilsbronn.

Heilsbronn war, wie in den Beiträgen nachgewiesen wurde, schon vor der Klosterstiftung ein Dorf, daselbst ein abenbergisches Prädium, ein abenbergisches Kastrum (jetzt Pfarrhaus); auch standen dort bereits zwei kirchliche Gebäude. Eines dieser Gebäude steht noch, nämlich die Heideckerkapelle (jetzt Sakristei), eine Grabstätte der vormals um und in Heilsbronn sehr begüterten Herren von Heideck. Nur wenige Schritte davon stand, wie sich bei den Ausgrabungen im Jahre 1853 ergab, ein zweites kirchliches Gebäude: eine oder die Grabstätte der Grafen von Abenberg. Zu diesen zwei kirchlichen Gebäuden kam 1132 ein drittes, die Klosterkirche, deren ursprünglicher Umfang im Grundriß Tab. I durch die grüne Umfassungslinie bezeichnet ist. Sie wurde bei Nr. 153 dicht an die Heideckerkapelle angebaut; aber bis zur abenbergischen Kapelle reichte sie nicht; sie schloß, wie die grüne Umfassungslinie zeigt, vor Nr. 143 und 144 ab, so daß zwischen ihrer Absis und der Kapelle ein Zwischenraum von einigen Schritten blieb. Als die Äbte Rudolf und Heinrich in den Jahren 1280 bis 84 den östlichen Chor verlängerten, da mußte die abenbergische Kapelle weichen; sie wurde abgetragen und ihre Grundfläche dem Chor einverleibt, somit auch die abenbergische Grabstätte, welche sich nunmehr innerhalb der Kirche bei Nr. 139, 142, 143, 144 befand. Die bei den Ausgrabungen i. J. 1853 dort vorgefundenen und ausgegrabenen, aber ebendaselbst wieder niedergelegten 41 Skelette lagen theils neben- theils übereinander, die untersten in der bloßen Erde, die oberen in hölzernen Särgen. Die Begrabenen waren theils Abenberge, theils Zollern,

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 302. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/304&oldid=- (Version vom 1.8.2018)