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dazwischen die Schrift: „Der durchlauchtigste Fürst etc. Georg Friedrich ist geboren in Ansbach am 5. Aug. 1539 und in Gott selig entschlafen d. 26. Apr. 1603, hat also 64 Jahr und 21 Tage gelebt, 47 Jahre regiert.“ Auf einer Seite des Sargdeckels steht: „Anno 1558 den 26. Dez. hat fürstliche Durchlaucht etc. erstlich sein Beilager gehalten zu Cüstrin mit etc. Fräulein Elisabeth, geborene Markgräfin von Brandenburg, weiland Herrn Markgrafen Johannis Tochter, welche zu Warschau 1578 entschlafen, 38 Jahre alt und zu Königsberg im Thumb begraben.“ Auf der andern Seite des Sargdeckels steht: „Anno 1579 d. 3. Mai haben Fürstl. Durchlaucht zum andern Mal Beilager gehalten zu Dresden mit etc. Sophia zu Braunschweig–Lüneburg.“ Die Markgräfin Sophie lebte als Wittwe erst in Ansbach, dann während des 30jährigen Krieges in Nürnberg, wo sie starb und begraben wurde. Das Projekt, ihren Zinnsarg nach Heilsbronn zu bringen, kam nicht zur Ausführung. Bei g wurden am 23. Okt. 1853 die in den beiden Gruften A und B vorgefundenen Gebeine in einem gemeinschaftlichen Sarge niedergelegt. Die zwei Kisten von Eichenholz, welche die Gebeine enthielten, wurden mit dem von Stillfried’schen und mit dem landgerichtlichen Siegel versiegelt, dann, während die Orgel „Ein veste Burg ist unser Gott“ intonirte, von den Werkleuten auf einer Bahre, welcher die Herren: Graf Stillfried, Landrichter Forster und der Schreiber Dieses folgten, in die Gruft getragen und daselbst in einen Steinsarg[1] eingesenkt, welcher leer, ohne Deckel, Schrift und Wappen aufgefunden worden war. Der neugefertigte Sargdeckel erhielt die Umschrift: Hic ossa quiescunt Burggraviorum de Nuremberg, Marchionum et Electorum Brandenburgensium ex sepulturis suis collapsis pie collecta. A. D. 1853. Die in ihrer Grabesruhe schon mehrmals gestörten fürstlichen Gebeine wurden auch hier an ihrem nunmehrigen Standorte schon nach fünf Jahren wieder in ihrer Ruhe gestört, und zwar durch den Schwamm: eine vor 1853 in der heilsbronner Kirche unbekannte


  1. Vgl. Stillfried S. 176.
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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/312&oldid=- (Version vom 1.8.2018)