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Markgraf Christian von Bayreuth mit Gefolg auf seiner Reise nach und von Onolzbach, wo die Hochzeit des jungen Markgrafen Albrecht gefeiert wurde.

Im Frühling 1642, wie im Vorjahr, Erneuerung der Durchzüge und der Aufforderung zur Wachsamkeit. In Ammerndorf und Großhaslach wurden Gewaltthaten verübt, in Höfstetten, Betzmannsdorf und Weißenbronn elf Pferde beim Pflügen geraubt. Viele Familien der Umgegend flüchteten sich wieder mit ihrer Habe nach Heilsbronn. An die Stelle des energielosen Verwalters Förster trat der tüchtigere Benedikt Krebs, welcher rechtzeitig für Schutzwachen sorgte, zu deren Zahlung auch die Eingeflüchteten anhielt, das Rechnungswesen ordnete und manche seit Jahren versiechte Einnahmsquelle wieder in den Fluß brachte. Daher konnten heuer 140 fl. Universitätsstipendien gezahlt und die Pfarrstelle, nach achtjähriger Vakanz, wieder besetzt werden. Der zum Prediger ernannte Magister Anton Knoll, bisher Diakonus in Ansbach, mußte mit den Seinigen, wegen der streifenden Parteien, von zehn Musketieren nach Heilsbronn eskortirt werden. Er erhielt als Besoldung 100 fl. baar, 1 Sra. Waizen, 5 Sra. Korn, 2 Sra. Gerste, 2 Sra. Haber, 2 Mtz. Erbsen, Hirse und Dattel (Heidel) und den Genuß vom Abtsgarten. Die Zahl der Einlagerer (darunter am 18. Juni ein Rittmeister mit seinen Offizieren von des Erzherzogs Wilhelm Leopold Leibregiment) war im Frühling und Sommer nicht groß; dagegen mußte oft da und dorthin geliefert werden. In Folge der Ankündigung des Durchzuges der Armee des Grafen von Hazfeld im Spätherbst wurden die Beamten in Heilsbronn von Ansbach aus angewiesen, sich selbst zu rathen, jedoch das Kloster nicht leer zu lassen. Daß Hazfeld bei seinem Durchmarsch strenge Mannszucht einschärfte, erhellt aus folgender Ordonnanz: „Ich muß mit Befremden wahrnehmen, daß des Herrn Obristlieutenants unterhabende Reiter nicht allein mit Ausreiten, sondern auch darin exorbitiren, indem sie ein Mehreres, als ihnen vermöge meiner letzten Ordinanz vermacht worden, aus den Quartieren erfordern und den Hausleuten abdringen. Ich erinnere den Herrn Obristlieutenant

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/70&oldid=- (Version vom 1.8.2018)