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könne. Groß seien die Verdienste Schopper’s um Wissenschaft und Religion gewesen, aber weit größer noch die der brandenburgischen Fürsten, zumal der jetzt lebenden. In der darauf folgenden Apotheose sind die Charaktere der Fürsten nicht immer wahrheitsgetreu gezeichnet. Dasselbe gilt von einem Anhang, in welchem Rittershausen von den in Heilsbronn begrabenen oder portraitirten Burggrafen, Kurfürsten und Markgrafen handelt und die Inschriften auf ihren Grabdenkmalen oder Bildern bespricht. Besonders verbreitet er sich über den Markgrafen Albrecht Alcibiades, dessen Leben (vita heroica et principe christiano digna, cuivis exoptanda) und Tod unter Mittheilung des Berichts, welchen der Pfarrer Heerbrand in Pfortsheim über die letzten Lebensmomente des Markgrafen gab (s. Hocker, Ant. S. 13). Rittershausen vertheidigt diesen gegen die schweren Beschuldigungen seiner Feinde und beruft sich dabei auf das günstige Zeugniß des Doktors L. Fuchs, welcher den Markgrafen, 17 Jahre alt, ärztlich behandelt hatte und ihm späterhin ein medizinisches Buch dedizirte. Fuchs rühmt die Hochherzigkeit des Kurfürsten Albrecht Achilles, der Markgrafen Friedrich und Kasimir, und dann besonders des jungen Albrecht Alcibiades humanitas, lenitas et mansuetudo, wegen welcher Tugenden er als Knabe allgemein geliebt worden sei. Er preist seine von dem gelehrten Ch. Pistorius ihm eingeflößte Frömmigkeit und versichert: Albrecht sei versöhnlich, fern von Grausamkeit und Tyrannei gewesen, habe große Fortschritte im Lernen gemacht und würde noch größere gemacht haben, wenn er nicht zwei gelehrte Lehrer durch den Tod verloren hätte. (S. Beitr. S. 149–172.)

Mehlführer, der letzte Titularabt, war 1640 während des Krieges in Ansbach gestorben. Die Abtsstelle wurde wegen Mittellosigkeit nicht mehr besetzt. Leiter der Fürstenschule sollte künftig der Rektor sein, vorerst der Konrektor, da wegen Mittellosigkeit ein Rektor noch nicht angestellt werden konnte. Eine Rektorsbesoldung wurde erst nach vier Jahren ausgemittelt. Bis dahin fungirten an der Schule nur zwei Lehrer: M. Mart. Clem. Coeler, als Konrektor, und M. J. Ad. Faber als Kollaborator

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 3). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1880, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_3).pdf/95&oldid=- (Version vom 31.7.2018)