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Klosterkirche zu Heilsbronn als Grabstätte für sie gedient hatte. Ihm folgte sein Sohn

 Johann Friedrich von 1667–1686. Unter ihm und weiter unter seinen Nachfolgern wurde Triesdorf zu einer Sommerresidenz ausgebaut. Schon im Jahre 1600 war der kleine Ort von dem damaligen Markgrafen Georg Friedrich angekauft worden. Einige Zeit nach dem Dreißigjährigen Kriege wurde dort ein Tiergarten angelegt, dann 1682 das „Weiße Schloß“ errichtet, später ein Marstall und andere Bauten hinzugefügt; auch die Alleen sowie die großen Weiher entstanden nach und nach, sogar ein Raubtierhaus wurde eine Zeitlang unterhalten. Die drei Söhne des Markgrafen kamen nacheinander zur Regierung, da die beiden älteren früh verstarben:

 Christian Albrecht 1686–1692.

 Georg Friedrich II. 1692–1703.

 Wilhelm Friedrich 1703–1723. Ihm folgte nach einer wenig glücklichen Regierung der Sohn

 Karl Wilhelm Friedrich 1723–1757. Er war zunächst noch minderjährig, weshalb die tatkräftige Mutter Christiane[WS 1] Charlotte bis 1729 die Regentschaft zu führen hatte. Unter ihr wurde vor allem der Bau des jetzigen großen Schlosses kräftig gefördert. Das bisherige Schloß war 1710 durch einen Brand teilweise zerstört worden, weshalb 1713 ein Neubau begonnen wurde. Der äußere Bau zog sich bis 1732 hin, die innere Einrichtung und Ausschmückung noch bis 1760. Auch der schöne Hofgarten wurde damals in den Jahren von 1723–1727 angelegt. Der Sohn Karl regierte dann selbständig von 1729–1757. Er war ein zu heftigem Jähzorn geneigter Mann, dem viele Gewalttätigkeiten nachgesagt wurden, weshalb er im Volksmunde heute noch als der „wilde Markgraf“ bekannt ist. Gewiß ist manches wahr von dem, was ihm nachgeredet wird, aber vieles wird ihm zu Unrecht zur Last gelegt. Auch daß er seiner Frau die Treue nicht hielt und mit anderen Frauen in einem üblen Verhältnis stand, ist leider richtig; nur darf auch hierbei nicht übersehen werden, daß an der unglücklichen Ehe die Frau selbst, eine preußische Prinzessin, die Schwester Friedrichs des Großen, ihr gut Teil Schuld trug. Vor allem aber muß hervorgehoben werden, daß er als Regent sehr viel tat zur Hebung und Förderung seines Landes. Ganz besondere Fürsorge ließ er den Kirchen und Schulen des Landes angedeihen. Der Bau des Gymnasiums zu Ansbach und der Gumbertuskirche (ohne den Chor) geben davon Zeugnis neben sehr vielen Kirchen und Schulen auf dem Lande. Er gab Anregung und Beihilfen zum Ausbau der Stadt Ansbach nach Süden zu (der neue Stadtteil bis zum Bahnhof), ferner zum Bau des Herriedertorturmes. Er starb an

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Christane