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Die Anwesenheit von Hirschen bekundet auch der Flurname „Hirschenhütten“ bei Neukirchen. Auch der Name „Boxbrunn“ wird wohl auf Hirsche zu deuten sein. Noch zur Markgrafenzeit war es ein beliebtes Vergnügen der Herren, Hirsche zu jagen. Ebenso wurden damals Wildschweine gehegt, die offenbar von alters her in unseren Wäldern hausten. Die Flurnamen „Bärental“ bei Neukirchen und „Berngraben“ bei Adelmannssitz beziehen sich darauf („Bär“ = Wildeber, Wildschwein). Von Wölfen sagen noch die Flurbezeichnungen „Wolfsheulen“ oder „Wolfstall“ auf der Höhe bei Rutzendorf, „Wolfsleiten“ bei Volkersdorf, „Wolfsbuck“ bei Zandt, auch zwischen Brodswinden und Höfstetten. Zum Fang der Wölfe wurden da und dort Gruben angelegt, woher die Waldbenennung „Wolfsgrube“ zwischen Sachsen und Hirschbronn kommt, auch die Bezeichnung „Wolfsgrubenäcker“ auf der benachbarten Hirschbronner Flur. Anderes Wild war selbstverständlich da, wie auch heute noch: Rehe, Hasen, Füchse und dergleichen. Auch Wildhennen fanden sich in reicher Zahl, Auer-, Birk- und ähnliches Wild. Für sie richteten einst die Jäger gern ihre „Vogelherde“ zum Fange auf.

 Erwähnt muß noch werden, daß die Täler, voran der Rezatgrund, in ältester Zeit weithin versumpft waren, was man selbst heute noch erkennen kann, da trotz jahrhundertelanger Kulturarbeit die Entsumpfung und Entwässerung der Grundwiesen immer noch nicht völlig gelungen ist.


2. Die Besiedlung des Landes

 Erst spät wurde unser Waldland von Menschen besiedelt. Während in anderen, fruchtbareren Gegenden, wie im Ries oder in Unterfranken, sich schon in frühester Vergangenheit erst fremde und dann deutsche Volksstämme niederließen, blieb unser Land gemieden, da weder der Boden noch das Klima noch sonst etwas zur Ansiedlung lockte. Gewiß kamen immer einzelne Leute mit ihren Familien herein, aber sie bildeten keine festen und dauerhaften Niederlassungen, keine Höfe und Dörfer. Es waren wohl meist Jäger und Fischer, keine Bauern. Man findet von ihnen da und dort noch Geräte und Werkzeuge, auch Überreste von Wohnungen und vor allem Gräber. Im Museum zu Ansbach kann man solche Geräte sehen, die zum Teil noch aus der sog. Steinzeit stammen, d. h. aus einer Zeit, wo die Menschen das Metall noch nicht zu verarbeiten verstanden und sich darum mit steinernen Werkzeugen begnügen mußten. Eine Wohngrube aus dieser Zeit wurde an dem Höhenweg von Eyb nach