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Abständen von etwa 30 Jahren fand von Lichtenau aus ein Grenzumritt statt, bei dem sich Leute aus allen zugehörigen Dörfern beteiligten, mitunter bis zu 70 Mann. Der Umritt begann regelmäßig bei der sog. „Streitfurt“ zwischen Immeldorf und Schlauersbach, ging dann über die Rezat hinüber, weiter unterhalb Rückersdorf über den Bach, dann den Berg hinauf durch die dortigen Hölzer, über die Felder hinweg hinter Wöltendorf, Gotzendorf und Zandt herum. Wo sich oberhalb Zandt die Wege nach Großbreitenbronn, Eschenbach, Herrieden und Ansbach schneiden, stand eine Fraisch-Säule. Von der Säule führte die Grenze stark rechts gegen den Rosenberg zu, dort an den „Pfaffenweihern“ vorbei, weiter halbrechts gegen Oberrammersdorf, über den „Schelmwasen“ (alter Name für Schindanger) rechts dicht an Oberrammersdorf vorbei, so daß das Dorf außerhalb des Fraischbezirkes zu liegen kam. Bei dem Kreuzweg auf der Höhe nahe bei Steinhof befand sich eine weitere Grenzsäule, die leider vor mehreren Jahren abhandengekommen ist. Ehedem stand dort auch ein Kreuz, das „hohe Kreuz“ genannt. Die Grenze bog dann links ab auf den Weg, der heute noch vom Steinhof zum Lindach führt, vorbei an einem rechts stehenden, jetzt abgeschlagenen Holz, dem „Huffholz“. Nahe beim Lindach ist heute noch die Grenze durch einen Fraisch-Stein bezeichnet. In gerader Richtung ging es dann weiter über den Flurteil „Egelsee“ oberhalb Rutzendorf, wo abermals ein Grenzstein zu sehen ist; weiter den Berg hinab in der Richtung auf den über die Rezat führenden Egelsteg, dann wieder den Berg hinauf bis in die Nähe von Sachsen, wo oberhalb des Dorfes einst wieder ein Stein stand, am Wege nach Hirschbronn, der aber – angeblich bei dem Bahnbau – entfernt wurde und dessen Überrest noch am alten Weg von Sachsen nach Hirschbronn dicht an der Bahnlinie auf der Dorfseite zu erkennen ist. Auch in der Nähe dieses alten Fraischsteins befand sich einst eine „Marter“. Von da aus lief die Grenze über den „Sachsener Wasen“ links in den Erlbachgrund hinab und auf der Flurgrenze zwischen Hirschbronn und Sachsen weiter bis in die Nähe von Neukirchen. Dort wo die Straße von Sachsen in den Wald einbiegt, etwas abseits links im Walde, steht ein Stein, der sich am besten von allen Grenzsteinen erhalten hat und deutlich das Nürnberger Wappen auf der Innenseite zeigt, während die Außenseite leer ist. In dem Gründlein vor Neukirchen an der Straße stand einst als Grenzzeichen eine große Eiche, die aber unbefugt von einem Neukirchener abgehauen wurde. Die Grenze wendete sich von da nach rechts die Anhöhe hinauf an einem einst dort befindlichen Weiher vorbei, dann quer über die Felder in der Richtung gegen Külbingen, wo wieder ein Fraischstein noch heute sich findet. Dann lief die Grenze um den Herrenwald herum an einem