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Häuser öd und der Anbau der Felder war noch allzusehr im Rückstand; vor allem war für den Wiederaufbau des Pfarrhauses noch keinerlei Vorsorge getroffen. Der neue Pfarrer von Eyb mußte darum noch weiter einspringen.

 1651–1658. Kehrer Johann Georg, Pfarrer in Eyb. Er war vorher Konrektor am Gymnasium zu Ansbach gewesen, und wurde nicht nur zu Eyb, sondern am 3. Februar 1651 auch zu Sachsen in sein Amt eingesetzt. Es ist schon bei den Streitigkeiten über die Einsetzung der Pfarrer dargelegt worden, was Nürnberg gegen Pfarrer Kehrer tat und wie der Streit durch den Vergleich von 1653 geschlichtet wurde, wie dann Kehrer nochmals in Sachsen, diesmal im Beisein der Nürnberger Beamten, installiert wurde. Da er seinen Wohnsitz in Eyb hatte, war es ihm nicht möglich, die ausgedehnte Pfarrei Sachsen ausreichend zu versehen. Er scheint sich auch nicht allzu viel Mühe gegeben zu haben, denn die Gemeinde Sachsen beschwerte sich über ihn, daß er nur „etwa alle 14 Tage“ nach Sachsen käme. Zugleich bat sie erneut dringend um einen eigenen Seelsorger, der sich jetzt schon ernähren könne, da die Ortschaften „ziemlich wohl besetzt“ seien mit 6–700 Seelen. Auch der Rat der Stadt Nürnberg schrieb in diesem Sinne an die markgräfliche Regierung. Diese beschloß denn auch, den Pfarrhof möglichst bald wieder aufzubauen, und beauftragte das Konsistorium, einen tauglichen Pfarrer auszusuchen.

 1658–1664. Teichler Andreas. War zuvor Pfarrer in Dürrenmungenau und wird als gut gebildet und predigtkundig geschildert. Am 30. November 1658 wurde er im Beisein weltlicher Vertreter aus Ansbach und Nürnberg als Pfarrer von Sachsen eingesetzt. Der Neubau des Pfarrhauses konnte allerdings erst 1659 vorgenommen werden. Es ist das Haus, wie es heute noch steht. Pfarrer Teichler (Teuchler) wird in einer Schrift als „Schlesier“ bezeichnet; diese Herkunft ist sehr wohl möglich, da zwischen dem Markgrafentum und einem Teil des schlesischen Landes, dem Fürstentum Jägerndorf, ehedem enge Beziehungen bestanden. Er starb schon am 23. Dezember 1664, erst 27 Jahre alt.

 1665–1680. Spelter Georg Samuel. Kam von der Pfarrei Eckersmühlen bei Roth und wurde am 16. Juli 1665 in Sachsen eingesetzt. Als im Januar 1680 seine Frau mit Hinterlassung von zehn noch minderjährigen Kindern starb, nahm er sich eine Haushälterin, von der sich nachher herausstellte, daß sie eine aus dem Nürnberger Gebiet ausgewiesene üble Person, die Frau eines Falschmünzers war. Pfarrer Spelter ließ sich verleiten, in unerlaubte Beziehungen