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 1767–1788. Kittler Johann Wilhelm Benedikt Andreas, stammte aus Leutershausen, war erst Pfarrer in Eckersmühlen, Gräfensteinberg und Wittelshofen, und wurde in Sachsen am 18. Oktober 1766 installiert. Er starb nach längerem Leiden am 1. März 1788 im Alter von 74 Jahren. Noch im gleichen Jahre nahm Lichtenau seinen eigenen Friedhof in Betrieb.

 1789–1807. Brandt Karl Heinrich August. Er erhielt die damals als sehr einträglich bekannte Pfarrei Sachsen schon mit 29 Jahren, nachdem er vorher nur Vikar in Uffenheim gewesen war; sechs bedeutend älteren Bewerbern, darunter einem Vater mit sieben Kindern, wurde er dabei vorgezogen. Es geschah dies trotz des Widerspruchs des Konsistoriums auf ausdrücklichen Befehl des Markgrafen, weil sein Vater, ein Hofkammerrat und Obereinnehmer zu Ansbach, sich „besonders bei dem mühsamen engländischen Subsidien-Rechnungsgeschäft“, also bei dem berüchtigten Soldatenverkauf nach Amerika, Verdienste erworben hatte. Eingesetzt wurde er in Sachsen am 15. März 1789, wobei wieder eine Kirchenvisitation gehalten wurde. Man kann nicht sagen, daß die Amtsführung Brandts von besonderem Segen gewesen sei. Schon seine mangelhaften Einträge in die Kirchenbücher lassen eine große Nachlässigkeit erkennen. Dann aber huldigte er ganz dem Zeitgeist des Nationalismus, d. h. des Vernunftglaubens. Zeuge davon ist der aus sein Betreiben vollzogene Umbau und Ausbau der Kirche zu Sachsen. Alles, was aus alter Zeit an schönem Zierat vorhanden war, die geschnitzten Altäre, Bildwerke, Grabmäler u. a., ließ er rücksichtslos beseitigen und zerstören, um ja ein recht kahles, nüchternes und schmuckloses Gotteshaus entsprechend seinem Glauben und dem Geist der Aufklärung zu erhalten. Nicht einmal den alten gotischen Chor hat er verschont, sondern ihn teils einreißen, teils vermauern lassen. All das waren schwerste Bausünden, die sich kaum jemals wieder werden gutmachen lassen. – Er starb in den besten Jahren am 4. Dezember 1807 an einem Schlaganfall. Sein Tod war das Signal für die große Auspfarrungsbewegung, von der wir im vorigen Abschnitt hörten.

 1809–1823. Laubinger Friedrich Wilhelm, Sohn des 2. Pfarrers von Creglingen und späteren Pfarrers in Buch am Wald, ist geboren am 25. Oktober 1763 in dem damals markgräflichen, jetzt württembergischen Ort Creglingen, wurde 1794 Waisenhausprediger in Ansbach, 1797 Pfarrer in Buch am Wald, am 3. Januar 1809 Pfarrer in Sachsen. Es wurden an ihm seine vorzüglichen theologischen Kenntnisse und seine Amtstreue gerühmt; doch gab es in Sachsen mancherlei über ihn zu klagen. Da ihm gleich am Anfang seine Einkünfte