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stark beeinträchtigt wurden, hielt er sich am Pfarrwalde schadlos, den er sehr herunterwirtschaftete. Er besaß großen Ehrgeiz und war nicht immer leicht zu haben. Seine zunehmende Kränklichkeit mochte dabei an manchem Schuld tragen. Sein Tod wurde durch „Leberverhärtung“ herbeigeführt am 20. August 1823, im 60. Lebensjahr.

 1824–1834. Lederer Johann Christian, geboren am 4. Mai 1766 zu Münchsteinach (bei Neustadt a. d. Aisch), wurde nach Vollendung seiner Studien zuerst Hauslehrer in Triest, dann 1791 Pfarrer zu Bleyberg in Kärnten, desgleichen 1799 in Treßdorf und 1801 in Gnesau (beide ebenfalls in Kärnten), 1816 Pfarrer in Floß in der Oberpfalz. Am 18. Juli 1824 wurde er in Sachsen als Pfarrer eingesetzt. Er hatte zwar gute Noten für die pfarramtliche Geschäftsführung, aber leider auch recht viele Schulden, die er schon mit nach Sachsen brachte. Hier war er genötigt, ein volles Drittel seines laufenden Einkommens zur Befriedigung seiner Gläubiger abzutreten. Die Schulden gingen vor allem auf seine verwöhnte und üppige Lebensweise zurück. Es ist begreiflich, daß dies alles seinem Ansehen und Amtswirken sehr schadete. Er starb am 15. August 1834.

 1835–1838. Müller Ludwig Theodor. Er wurde zu Hof in Oberfranken am 21. Dezember 1781 geboren, wurde 1806 Pfarrer in Altenschönbach, 1809 in Ziegenbach, 1813 Diakon (2. Pfarrer) in Roth, dann 4. Pfarrer in Schwabach, vom 12. Juni 1835 ab Pfarrer in Sachsen. Ihm wurde das Zeugnis eines gehaltvollen Predigers, eines eifrigen Seelsorgers und überhaupt eines tüchtigen Pfarrers gegeben. Leider war seine Tätigkeit in Sachsen nur von kurzer Dauer; er ging schon am 3. April 1838 infolge einer Unterleibsentzündung rasch aus der Welt, erst 56 Jahre alt.

 1838–1851. Kaeppel Christoph Simon Andreas, geboren am 3. September 1777, erst 1806 Rektor an der Lateinschule zu Schwabach, dann 1813 Pfarrer in Sulzbürg, 1830 in Petersaurach. Am 14. Oktober 1838 wurde er in Sachsen in sein Amt eingesetzt. Er war schon etwas kränklich, als er in Sachsen aufzog, und mußte sich bald mit Vikaren behelfen. Er konnte darum nicht so auf die Gemeinde einwirken, wie er wollte und sollte. Um so größere Sorgfalt hat er auf die schriftliche Amtsführung verwendet (Anlage eines Seelenregisters u. a.). Am 9. März 1851 verschied er an Altersschwäche im 74. Lebensjahre.

 1852–1864. Günther Johann Melchior. Ist geboren am 22. November 1800 zu Erlangen, wurde 1822 Studienlehrer und