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Pfarradjunkt zu Weißenburg, 1832 Pfarrer in Möhrendorf bei Erlangen; am 25. Januar 1852 ist er in Sachsen installiert worden. Schon bei seinem Aufzug in Sachsen nierenleidend, benötigte er stets Vikare. Am 26. November 1864 beschloß er sein Leben mit 64 Jahren.

 1865–1882. Düll Karl Ludwig Friedrich. Geboren zu Frankenberg bei Uffenheim am 17. Dezember 1799, wurde er zuerst Pfarrer in Mittelsinn 1827, dann in Unterickelsheim 1832, in Geckenheim 1835, in Burk 1858; in Sachsen wurde er am 8. Oktober 1865 installiert. Bei seinem Amtsantritt war er noch sehr rüstig, aber in seinem hohen Alter bedurfte er der Hilfe eines Vikars. Er kam zuletzt um seine Ruhestandsversetzung ein und zog im Herbst 1881 bereits zu seinem Sohne nach Illenschwang. Dort starb er am 5. März 1882, noch ehe er seinen Ruhestand antreten konnte, im Alter von 82 Jahren. – Hier sei die Bemerkung angefügt, daß es in alter Zeit eine Versetzung in den Ruhestand überhaupt nicht gab; jeder Pfarrer mußte bis an sein Lebensende in Amt und Dienst bleiben und konnte sich lediglich durch Vikare die erforderliche Hilfe verschaffen. Erst in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts war es möglich, eine kleine Anzahl von Ruhestands-Stellen zu schaffen, die aber bei weitem nicht ausreichten, um allen hochbetagten und dienstunfähigen Pfarrern die Niederlegung ihres Amtes zu ermöglichen, wie wir an dem Beispiele des Pfarrers Düll sehen. Die gegenwärtige Ruhestandsordnung konnte erst in den allerletzten Jahrzehnten eingeführt werden.

 1882–1884. Aufsberg Johann Stephan. Er stammte aus Ansbach, wo er am 24. August 1821 geboren wurde. Er war zunächst 1850 als Rektor der Schulen in Marktsteft tätig, dann als Pfarrer 1852 in Thann und Habel (zwei Orte in der Rhön, ehemals bayerisch, seit 1866 preußisch), 1857 in Kairlindach, 1873 in Langenzenn auf der 1. Pfarrstelle. Am 1. November 1882 bezog er die Pfarrei Sachsen. Er hat sich besonders um die Frage der staatlichen Baupflicht am Pfarrhause angenommen und dazu ein ausführliches, geschichtlich begründetes Gutachten ausgearbeitet. Doch starb er schon nach kurzer Zeit an Herzlähmung infolge Wassersucht am 13. November 1884, 63 Jahre alt.

 1885–1900. Baumann Johann Thomas, am 20. Juni 1825 zu Scheckenhof bei Neustadt am Kulm (Oberpfalz) geboren, 1854 Pfarrer in Lichtenstein, 1865 in Uttenreuth, 1875 in Elpersdorf, am 6. September 1885 in Sachsen eingesetzt. Er mußte in späteren Jahren während der Winterszeit sich stets mit Vikaren behelfen. Am 1. Aug.