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Marterwasen, die obere und untere Hirtenbucködung, zwei vordere und zwei hintere Hinterbergäckerlein, dabei je zwei Hinterbergödungen, zwei Wieslein im Grundwasen. Insgesamt waren es nur 3,61 Tagwerk (1,23 ha). Als dann weiter auch der Gemeindewald im Urlas 1813 geteilt wurde, erhielt die Pfarrei wieder den doppelten Anteil, nämlich 13,04 Tagwerk (4,444 ha). Im gleichen Jahre trat der Bauer Johann Michael Geyer von Milmersdorf als Ablösung für den bisher an die Pfarrei entrichteten Heuzehnten die kleine Hohlensteinwiese zu 0,38 Tagwerk (0,128 ha) an die Pfarrstiftung ab.

 Eine bedeutende Minderung des Grundbesitzes der Pfarrpfründe ist erst im Jahre 1914 zu verzeichnen. Die Gefangenenanstalt zu Lichtenau wünschte ihren landwirtschaftlichen Besitz zu vergrößern und das Pfarramt ließ sich bestimmen, die vorderen und hinteren Herpersdorferwegäcker sowie den Büttnersacker in der Gesamtfläche von 10,09 Tagwerk (3,437 ha) zu verkaufen. Der Erlös wurde, wie üblich, in Wertpapieren angelegt und ging bei der Inflation zum größten Teil verloren. Es waren 13 117 M. – Eine ganz geringe Fläche von 0,17 Tagwerk hatte schon 1873 beim Bahnbau von der Hirtenbucködung abgegeben werden müssen.

 Zu erwähnen ist noch ein Tausch, der 1926 vollzogen wurde. Die Pfarrei gab an die Gemeinde Lichtenau den oberen und unteren Immeldorferwegacker zu 3,89 Tagwerk ab und erhielt dafür die obere und untere Brühlwiese, sowie den Gänswasen, beide in der Rutzendorfer Flur gelegen, mit 3,85 Tagwerk.

 Der Pfarrwald war nach der Verteilung im Jahre 1813 ziemlich gut mit Eichen, Buchen, Tannen, Fichten und Föhren bestanden, wie es in einem Berichte heißt. Aber da es an einer sachgemäßen Bewirtschaftung fehlte, da überdies Pfarrer Laubinger übermäßige Fällungen vornehmen ließ, so kam der Wald sehr rasch herunter. Es konnte in der Folgezeit nur wenig Holz herausgewirtschaftet werden. Erst als der Wald unter die Aufsicht und Leitung des Forstamtes Heilsbronn kam, wurde planmäßig gearbeitet. Es wurde eine Umtriebszeit von 72 Jahren zugrunde gelegt und dabei eine Ruhezeit bis 1910 vorgesehen; bis dahin fielen nur Zwischennutzungen an. Der Wirtschaftsplan von 1913 sah eine alle zwei Jahre sich wiederholende Hauptnutzung von 36 fm und eine Nebennutzung von 8 fm vor. Die daneben noch vorgesehene Streunutzung mußte 1927 eingestellt werden, da hierbei im Laufe der Jahre fast die gesamte Humusschicht des Erdbodens weggenommen worden war. Ein neuer Wirtschaftsplan wurde 1937 ausgearbeitet. – Für den Wald muß jährlich an die Gemeindekasse der „Urlaszins“ mit 5,14 RM entrichtet werden.