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14. Wohltätigkeitsstiftungen

 In neuerer Zeit fielen verschiedene Stiftungen an, die zwar an sich nicht kirchlich sind, aber doch irgendwie die Kirche berühren.

 1. Die Becksche Stiftung. Gefängnisaufseher Beck in Lichtenau stiftete mit seiner Frau im Jahre 1876 ein Kapital von 300 fl., dessen Zinsen alljährlich zur Hälfte an die Schulkasse in Sachsen zum Ankauf von Schulbüchern für arme Kinder fallen, zur anderen Hälfte bedürftigen Konfirmanden zukommen sollten. Die Verwaltung der Stiftung wurde der Gemeinde Sachsen übertragen, die Verteilung an die Konfirmanden sollte das Pfarramt Sachsen vornehmen. Durch die Inflation ging jedoch der größte Teil des Kapitals verloren, der Rest wurde mit der Sebastiansstiftung vereinigt.

 2. Die Lierhammersche Stiftung. Von der Familie Lierhammer auf der Weidenmühle wurden 1025 M im Jahre 1904 gegeben, um mit den anfallenden Zinsen bedürftige Konfirmanden aus der Gemeinde Unterrottmannsdorf mit Zandt zu bedenken. Ein etwaiger Zinsenrest sollte der Armenpflege zufallen. Auch dieses Kapital hat durch die Inflation schwer gelitten, so daß gegenwärtig nur noch etwa 25 RM Jahreszinsen verteilt werden können.

 3. Die Blümleinsche Stiftung. Johann Michael Blümlein in Merkendorf stiftete 31/4 Tagwerk Wiesen im Altmühlgrund für Schulzwecke. Aus dem Pachtertrag sind jährlich 2/3 in Merkendorf zu verwenden, 1/3 aber in Zandt zur Beschaffung von Lernmitteln für bedürftige Schulkinder und ähnliche Zwecke.

 4. Die Leidelsche Stiftung. Der Gütler und Maurermeister Johann Georg Leidel in Sachsen (Hs.–Nr. 19) gab einst 200 fl. für Arme in der Gemeinde Sachsen. Der aus der Inflation gerettete geringe Vermögensrest wurde ebenfalls mit der Sebastiansstiftung vereinigt.

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 Neben diesen einheimischen Stiftungen seien noch zwei auswärtige erwähnt, an denen Pfarrangehörige im Bedarfsfall Anteil haben können:

 a) Die Dörnbergsche Waisenfondsstiftung, vor etwa 40 Jahren von dem Grafen Dörnberg in Regensburg errichtet.