Seite:Georg Rusam - Geschichte der Pfarrei Sachsen.pdf/25

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Führhäuser in Frage kommen, da fast alle Flurwege darauf zulaufen, da auch die alte abgerundete Hofrait noch deutlich erkennbar ist, da endlich eine nahe Quelle im Wiesgrund, jetzt allerdings versumpft, zu sehen ist. Als zweiter Hof wird das unterste Anwesen (Wagner) zu gelten haben, da auch hier die abgeschlossene Hofrait klar zutage tritt.

 Von Rutzendorf hören wir zuerst im Jahre 1303, wo Gottfried von Heideck auch über diesen Ort die Vogteiherrschaft als bischöfliches Lehen erhält. Im gleichen Jahre wird Gottfried von Feldbrecht genannt, der zwei Güter in Rutzendorf, ebenfalls als bischöfliche Lehen, besaß. Im Jahre 1400 wird berichtet, daß ein Hofbesitzer Hans Walder (oder Wolwer) jährlich vier Metzen Korn an das Gumbertusstift in Ansbach zu liefern hatte. 1409 verkaufte die Stadt Nürnberg an den reichen Bürger Hans Rummel dort das Schloß Lichtenau samt den zugehörigen Gütern zu Rutzendorf, Malmersdorf und Langenlohe. 1463 erscheint ein Hans Wild in Rutzendorf als zinspflichtig zum Reichen Almosen in Nürnberg, desgleichen 1517 ein Kunz Weiß und ein Hans Vettermann. 1504 kaufte Hans v. Leonrod einen Hof zu Rutzendorf von Leonhard Grundherr und verkaufte ihn 1506 wieder an die Stadt Nürnberg. Im gleichen Jahre verkaufte Wolf Wurm von Gunzenhausen seinen Hof zu Rutzendorf an die Markgrafen Georg und Albrecht in Ansbach (Hof Nr. 19, Besitzer Reim). Über die spätere Zeit siehe S. 313.


Neukirchen

 Der Ort hieß früher „Neunkirchen“. Der Name entstand aus der alten Bezeichnung „Zur neuen Kirchen“, und erscheint 1376 in einer Urkunde als „Nuenkirchen ob Vestenberg“ und schon 1303 als „Newenkirchen“. Es ist dieser Name zugleich ein Beweis dafür, daß dort schon in ältester Zeit, vielleicht bereits bei der Gründung des Dorfes, eine Kirche gebaut wurde, die dann im Filialverhältnis zu Sachsen stand. Der Ort selbst und wohl auch die Kirche ist aller Wahrscheinlichkeit nach von den Herren von Vestenberg angelegt worden. Allem Anschein nach waren es ursprünglich nur drei große Höfe, sämtlich auf der Westseite der Dorfstraße gelegen. Die Ostseite ist vermutlich erst später mit einem großen Hofe bedacht worden, was man aus der Lage der zu diesem Hof ehedem gehörigen Grundstücke schließen darf. Durch Teilung und Zusiedlung hat sich der Ort später zu neun Höfen und Gütern ausgewachsen, die lange Zeit in dieser Zahl geblieben sind.

 Im Jahre 1303 begegnet uns wiederholt der Name Neukirchen. Albert von Vestenberg besaß damals einen Hof in dem Ort, dazu