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 Eine Häfnerei wurde 1609 in Sachsen eröffnet und dazu 1625 ein Brennofen gebaut. Es geschah das auf dem Anwesen Hs.–Nr. 9, wo wir in der Folgezeit Häfner finden. Von 1750 ab wurde das Geschäft auf Hs.–Nr. 26 übertragen.

 Erst in neuerer Zeit kamen andere Handwerke in Aufschwung, wie Schreinereien, Wagnereien, eine Büttnerei, Maurergeschäfte und anderes. Nicht wenige Leute aus der Pfarrei arbeiten aber auch auswärts in größeren Betrieben, in Lichtenau, Ansbach und selbst Nürnberg. Auch an Schneider- und Schuhmachergeschäften fehlt es nicht. Meist ist mit dem Handwerk oder Geschäft ein kleiner landwirtschaftlicher Betrieb verbunden.

 Eine Bäckerei muß sich schon sehr frühe in Sachsen befunden haben. Bereits 1517 kommt ein Bäcker Veit Hertlein vor und später werden solche immer wieder erwähnt. Sie saßen wahrscheinlich schon von alters her auf dem Anwesen, auf dem auch heute noch die Bäckerei betrieben wird (Hs.–Nr. 22). In Alberndorf richtete um 1765 ein Bäckermeister aus Schalkhausen auf dem Gute Hs.–Nr. 3 eine Backstube ein. Von dort wurde sie 1883 auf das Anwesen Nr. 5 verlegt, wo sie später einging. Schon früher gab sich der Wirt auf dem Gute Nr. 6 zeitweise mit einer Bäckerei ab.

 Von der Badstube zu Sachsen wird später berichtet werden. Andere gelegentliche Geschäfte aus neuester Zeit sind aus dem Hausbesitzerverzeichnis am Schlusse des Buches zu ersehen.


5. Öffentlicher Verkehr, Geldwesen, Maße

 Der öffentliche Verkehr war in der ältesten Zeit kaum nennenswert. Erst als die Städte aufkamen und Mittelpunkte des öffentlichen Lebens wurden, gestaltete sich der Verkehr lebhafter und es bildeten sich Verkehrswege zu den Städten und besonders von Stadt zu Stadt. Auch Klöster und Herrschaftssitze (Schlösser und Burgen) wirkten verkehrsfördernd. Es ist dann öfters von „Straßen“ die Rede, auf denen der Verkehr vor sich ging. Es wäre aber weit gefehlt, dabei an neuzeitliche Straßenzüge zu denken; denn irgendwie gepflegte oder gar mit Steinen beschotterte Straßen gab es damals bei uns nicht. Man mußte sich vielmehr mit Wegen begnügen, die ganz unseren jetzigen Feldwegen ähnlich waren. Höchstens daß man bei den schlimmsten Stellen etwas vorsorgte, große Löcher mit Steinen ausfüllte und über sumpfiges Gelände Holzprügel legte. Eben darum