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vorhanden; es „mag ein jeder mit Erlaubnis der Herrschaft (Lichtenau) schänken“. Um 1808 gab es in Volkersdorf 19 Höfe und Güter; 1 Hof war unter 2 Besitzer geteilt (Hs.–Nr. 7). Im ganzen waren es 22 Feuerstellen mit 29 Familien (einschließlich der Altsitzer, Mietsleute u. a.) und 136 Seelen. Die heutige Einwohnerzahl beläuft sich ebenfalls auf 136, wobei aber die nach Lichtenau gepfarrten Häuser nicht mitgezählt sind.

 Auch Volkersdorf ist sich in seiner Größe durch Jahrhunderte hindurch ziemlich gleichgeblieben. Erst als nach 1800 die neue Zeit anbrach, begann der Ort zu wachsen. Anlaß gaben vor allem die Steinbrüche vor Lichtenau, die nicht wenigen Arbeitern Beschäftigung und Nahrung boten. Alle Häuser von Nr. 25 ab sind so als Neubauten entstanden. Einige Gebäude stehen so dicht bei Lichtenau, daß man sie als zu diesem Ort gehörig ansehen möchte, wie denn auch 3 Anwesen tatsächlich schon seit längerem kirchlich zur dortigen Pfarrei gewiesen sind. Zwei Neubauten sind schon bald wieder abgegangen, so daß man heute nicht einmal mehr ihren früheren Standort angeben kann (Nr. 32 und 33). Auch die beiden Hirtenhäuser Nr. 8 und 9 sind abgebrochen worden.

 Die Dorfherrschaft wurde vom Pflegamt Lichtenau ausgeübt. Der Bürgermeister – um 1600 waren es zwei – wurde dort verpflichtet. Gewählt wurde er „um St. Michelstag“ (um den 29. September). Grundherrschaften waren um 1800 vorhanden: Das Almosenamt Nürnberg über neun Anwesen, die Stadt Nürnberg über sechs, die Pfarrei Sachsen über zwei, das Clara–Kloster Nürnberg über zwei, das Katharinen–Kloster Nürnberg über ein Anwesen.

 Als Gemeindebesitz wird 1550 erwähnt: 1/2 Tagwerk Wiesen beim Mühlrangen, dem Hirten zur Nutzung überlassen; bei 19 Morgen Holzmark, am Gödelsberg gegen Weickershof. Hutrechte hatte Volkersdorf besonders in der Flur von Sachsen, wie dort bereits berichtet wurde; ferner jenseits der Rezat mit Rutzendorf und Lichtenau auf dem dortigen langen Wasen und weiter gegen den Weickersbach, dann am Bach hinauf bis zum Weiher, auf dem Kesselwasen und auf dem breiten Wasen, über die Krottenbürg hinüber in der Richtung auf Boxbrunn bis zur „Püttenklingen“ und zum Lichtenauer Gemeinholz, von da herab zur Rezat. Wegen der Hutrechte gab es manche Auseinandersetzung, wie mit Sachsen, so auch mit Rutzendorf (z. B. im Jahre 1703).


Rutzendorf (siehe S. 24)

 Um das Jahr 1517 zählte man in Rutzendorf elf Höfe und Güter, von denen einer als „Handroß“ (Nebengut) mit einem anderen Hof zusammen bewirtschaftet wurde. Miteingeschlossen unter