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11/4 fl. (damals etwa 20 RM an Wert) an die Gemeinde abgeben. 1778 wurde der alte Schwabsche Hof (jetzt Wirtshaus) geteilt, um die Mitte des vorigen Jahrhunderts jedoch wieder vereinigt; er trägt darum die beiden Hs.–Nrn. 8 und 9. Die jetzigen Anwesen Nr. 16 und 17 bildeten einst einen großen Hof, der aber im Anfang des verflossenen Jahrhunderts geteilt wurde. 1870 wurde der Schiefersche Hof Hs.–Nr. 5 zerschlagen und die Grundstücke zum Teil verkauft; aus dem Rest gingen zwei kleinere Güter hervor, das eine auf dem alten Haus Nr. 5, das andere auf dem zugehörigen Hofhaus, das die Nummer 20 erhielt. Ganz neu gebaut wurden die Häuser Nr. 21 im Jahre 1869, Nr. 22 im Jahre 1881 und Nr. 23 im Jahre 1900. Um 1808 gab es mit Einschluß der Weidenmühle 18 Feuerstellen (die Hofhäuser mit inbegriffen) mit 18 Familien und 92 Seelen. Bei der letzten Zählung ergaben sich 100 Bewohner.

 Die Dorfherrschaft war strittig. Die Stadt Nürnberg nahm sie durch das Pflegamt Lichtenau für sich in Anspruch, stieß aber auf den Widerspruch der Einwohner, besonders der zum Deutschherrenorden in Eschenbach gehörigen; auch das Stiftsamt in Ansbach und durch dieses der Markgraf machten Ansprüche. Vielleicht trug dieser Umstand die Schuld daran, daß es früher viel Streit und Zwist in der Gemeinde gab; besonders wird oft von bösen Auseinandersetzungen wegen des Bewässerns der Wiesen berichtet, wobei es sogar zu Schlägereien kam. Von einer Wirtschaft im Dorfe hören wir erst aus den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts.

 Als Gemeinnutzungen werden 1748 hervorgehoben: Ein Wasen bei der Schmiede, ein Wasen am Weg nach Oberrammersdorf, ein Wasen am Weg nach Gotzendorf, ein großer Morgen Weiher und Fischwasser, 1/2 Tagwerk Hirtenwiese zwischen Weidenmühle und Gotzenmühle. Um 1808 werden sieben Morgen Hutplatz und sieben Morgen Wald erwähnt. Ein Hutstreit entspann sich 1698 mit Oberrammersdorf.

 Folgende Grundherrschaften waren im Dorf mit Zins und Gült berechtigt: Das Gumbertusstift bei vier Anwesen, der Deutschherrenorden von Eschenbach bei vier, die Freiherren von Förster bei drei, das markgräfliche Kastenamt zu Ansbach bei einem, das nürnbergische Amt Lichtenau bei einem Haus.


Zandt (siehe S. 31)

 Von alters her gehörten zur Dorfschaft 14 Höfe und Güter mit Einschluß der Zandtmühle. Ferner waren zwei Hirtenhäuser vorhanden. Die beiden Anwesen Nr. 13 und 14 stellten früher einen