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10. Wird in alter Zeit als ein ganzer Hof bezeichnet, zu dem eine Zeitlang auch Hs.–Nr. 14 gehörte. Zur Pfarrei Sachsen waren bestimmte Abgaben, auch Handlöhne zu entrichten; doch ist nichts Genaueres bekannt. Älteste Besitzer waren Weiß Kunz um 1515, Weiß Hans um 1550, dann Weger Hans, Weger Lienhard. Nach dem Dreißigjährigen Kriege kaufte den Hof Martin Veit Beißer aus Rudelshofen, nachdem der Hof bis dahin öd gelegen war, im Jahre 1656, wohl zunächst als Nebengut zu Hs.–Nr. 12.

1678 Beißer Hans Martin, Sohn des Martin Veit. Er heiratete eine Elisabeth Weger, vermutlich eine Enkelin des obengenannten Lienhard Weger.
1705 Beißer Hans Leonhard.
1741 Geißelsöder Johann Leonhard aus Herpersdorf, Schwiegersohn.
1779 Geißelsöder Johann Leonhard.
1811 Geißelsöder Andreas.
1830 Messerer Johann Georg aus Immeldorf; heiratete die Witwe. Zog später nach Nürnberg.
1847 Geißelsöder Johann Andreas, Sohn des Andreas Geißelsöder (Bruder Joh. Georg auf Hs.–Nr. 18).
1884 Geißelsöder Johann Andreas.
1909 Geißelsöder Johann Georg, Bauer.

11. Bildete ehedem mit Hs.–Nr. 12 zusammen einen großen Hof. Die alten Besitzer sind bei Hs.–Nr. 12 aufgeführt. Wann der Hof geteilt wurde, ist nicht bekannt. Späterhin führte die Familie Geyer von Hs.–Nr. 8 den Halbhof als Nebengut.

1766 Geyer Simon auf Hs.–Nr. 8.
1796 Geyer Georg Simon auf Hs.–Nr. 8.
1826 Herbst Johann Christian aus Katterbach, Schwiegersohn. Verkaufte 1855 den Hof und zog auf die Rangenmühle bei Oberdachstetten.
 Der Hof wurde daraufhin aufgelassen, ein Teil des Besitzes wurde wieder mit dem ursprünglichen Hof Hs.–Nr. 12 vereinigt.

12. Der ganze Hof (siehe Nr. 11) hatte folgende Altbesitzer, deren Reihenfolge jedoch nicht genau feststeht: Herbst Erhard um 1515, Meck (Möck) Lienhard um 1550, dann Meck Hans, Lang Hans, Stadelmann Hans, Wörlein Michael. Nach dem Dreißigjährigen Kriege kam Veit Martin Beißer auf den Hof. Er heiratete eine „Rutzendorferin“, vermutlich die Erbin des Hofes. Dazu erwarb er 1656 noch den Hof Nr. 10, offenbar für einen zweiten Sohn. In den Akten wird er als aus Neuburg a. d. Donau stammend erwähnt, während es beim Hof Nr. 10 heißt, daß er aus Rudelshofen sei. Beides wird wohl zusammenstimmen: Er war ein aus dem Neuburgischen um seines Glaubens willen Vertriebener, der sich zuerst in Rudelshofen und dann in Rutzendorf niederließ.