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Herren und einer von ihnen erbauten Eigenkirche; da das den Vestenbergern gehörige Külbingen ebenso wie Neukirchen bei Sachsen verblieb, darf daraus der Schluß gezogen werden, daß auch Vestenberg ursprünglich nach Sachsen pfarrte. Großhaslach gibt sich durch seinen Namen als eine Spätsiedlung zu erkennen; da eine andere Urpfarrei nicht in der Nähe lag, darf wohl die Vermutung gewagt werden, daß zunächst auch Sachsen dort zuständig war, bis – allerdings sehr frühe – dort eine eigene Pfarrei errichtet wurde. Dafür spricht auch, daß das ältere Gleizendorf, das nahe bei Großhaslach liegt, nicht zu dieser Pfarrei geschlagen, sondern bei dem weiter entfernten Petersaurach und damit bei Sachsen belassen wurde. Es darf angenommen werden, daß von Anfang an der große Wald, der noch heute vor Heilsbronn liegt, die Ostgrenze der Pfarrei Sachsen bildete. Damit kommen wir an die alte Grenze der nächsten Urpfarrei, nämlich Roßtal. Nach Norden lagen in jener ersten Zeit wohl gar keine oder doch nur ganz vereinzelte Siedlungen; als sie entstanden, werden sie wohl auch zu Sachsen gehört haben, soweit nicht die nächste Urpfarrei im Bibertgrund zuständig war. Nach Süden war die Grenze der Pfarrei Sachsen gegeben durch die Grenze des Bistums Würzburg, also durch eine hinter Claffheim, Winterschneidbach, Zandt, Wöltendorf, Fischbach und Kirschendorf liegende Linie. So ergibt sich ein ungeheurer Umfang der alten Pfarrei Sachsen, der im Rezatgrund von Ansbach bis nahe an Windsbach reichte.

 Ein weiterer Beweis für Sachsen als Urpfarrei darf in seiner reichen Vermögens- und Einkommens-Ausstattung erblickt werden. Es wird später noch davon berichtet werden; hier sei nur kurz gesagt, daß zum Pfarrgut einst über 100 Tagwerk Felder gehörten, dazu die Zehnten von Eyb, Bechhofen, Sachsen und teilweise noch von anderen Orten. Dazu kamen später noch allerlei Zinsen, Gülten, Handlöhne und sonstige Einkünfte. Das entsprach ganz der Ausstattung, wie sie bei den ältesten Pfarreien üblich war. Ebenso besaß das Gotteshaus, der sogenannte „Heilige“, ehedem ein stattliches Kirchenvermögen. Die Lage der Kirche auf einer Anhöhe darf auch in diesem Sinne gewürdigt werden.


9. Die Gründung der Pfarrei Sachsen

 Wer hat nun die Pfarrei Sachsen gegründet? Das Kloster zu Ansbach kann es nicht getan haben; es war dazu viel zu klein und zu arm. Irgendein großer Herr, ein Graf oder Edelherr, kommt ebenfalls nicht in Frage; es gab bei uns keine solche Herren, die dazu reich