Die meisten Gauen Teutschlands erhielten ihren Namen von größern oder kleinern Flüssen und Bächen, welche durch einen solchen District fließen. Der Taubergau hatte seinen Namen vom Tauberfluß; der Neckergau vom Neckerfluß; der Ohrengau oder Oringau von der Ohr oder Ohrn, welche mitten durchs Hohenlohische und bey Oehringen vorbey fließt; der Brettachgau von der Brettach, welche im Anspachischen nicht weit von Gerabronn entspringt, bey Amlishagen vorbey fließt, und im Rotenburgischen in die Tauber fällt; der Sulmannzgau von der Sulm; der Ehgau von der Ehe; der Mulachgau von der Maulach; der Kochergau vom Kocherfluß; der Craichgau von der Craich, welche von Heidelberg gegen den Necker zu fließt, und unterhalb Speyer in den Rhein fällt; der Huntegau vom Huntfluß, welcher aus dem Osnabrückischen kommt, bey der Stadt Oldenburg vorbeygeht, und sich in die Weser ergießt; der Fivelgau oder, wie ihn die Holländer nennen, Fivelingo, in der Provinz Gröningen, von der Fivel, oder wie sie jetzt heißt, Damster Diep, welche nicht weit
Georg Wilhelm Dietz: Vom Rangau, ein Beytrag zur Geographie Frankens in den mittlern Zeiten in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 552. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Wilhelm_Dietz_-_Vom_Rangau.pdf/5&oldid=- (Version vom 1.8.2018)