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Um seine wiege war sorgloser glanz ·
Ihm reiften ruhm und huldigung · doch eitel
War ihm ein trachten ohne frommes tun ·

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Er half zum dank für nie erschöpfte wonnen

Die Hellas schenkte – deren matten erben
Im kriege ... Jezt beschämt noch unsre söhne
Die sich in schaler lust für künftige ämter
Verstumpfen – seine wunde wie sein lorbeer.

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Wir preisen ihn · froh dass des gottes volle

Die für das wort und die gestalt verscheiden
Die kalte erde immer noch gebiert
Und dass es rollt bei ihrer namen tone
In unsren adern wie ein edler wein

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Und tage noch verheisst wo wir erwachen

Wie neu: wo uns gelöst von jedem band
Fern-dunkel locken und fahr-freude winkt.

Empfohlene Zitierweise:
Stefan George: Der siebente Ring. Blätter für die Kunst, Berlin 1907, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:George_Der_siebente_Ring.pdf/25&oldid=- (Version vom 31.7.2018)