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die stets für einen Augenblick die schon schlummernden Fluren Georgiens[WS 1] beleuchten. Da erlöschen die Sterne am Himmel und ein Märchenschimmer tritt ein, eine Dämmerung, wie sie sich schöner nicht träumen lässt. In ihrem Zwielichte sehen wir das Grün der Bäume und die Blütensträusse der Rosen, aber dieses Zauberbild schwindet so schnell wie es erschienen und wieder ist es Nacht und die Sterne glänzen am Himmel.

Dann steigt der Mond weit hinter den Bergen auf und sein Silberschimmer ergiesst sich auf diese Märchenwelt und von neuem liegen Berge und Fluren im Zauberscheine da.

Weiter, weiter dampft unser Zug gen Tiflis, immer mehr nähern wir uns der alten Hauptstadt Georgiens. Schon dringt aus der Ferne ein dumpfes Getöse zu uns her, das allmälig stärker und deutlicher wird, dann erblicken wir Lichtschein, Gärten, Häuser, wir vernehmen Wagengerassel, die Lokomotive pfeift, ihr Gang wird schwächer — wir sind in Tiflis.



Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Gorgiens
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Arthur Leist: Georgien. Natur, Sitten und Bewohner. Verlag von Wilhelm Friedrich, Leipzig 1885, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georgien._Natur,_Sitten_und_Bewohner.pdf/11&oldid=- (Version vom 31.7.2018)