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und was ich arbeiten kann,“ lachte Arnold. „Setz’ Dich einmal da auf den flachen Stein unter den alten Fliederbusch“ –

„Aber was soll ich dort?“

„Setz’ Dich nur hin,“ rief der junge Maler, der rasch seinen Tornister abwarf und Mappe und Bleistift vornahm.

„Aber ich muß heim!“

„In fünf Minuten bin ich fertig – ich möchte auch gern eine Erinnerung an Dich mitnehmen in die Welt, gegen die selbst Dein Heinrich nichts wird einzuwenden haben.“

„Eine Erinnerung an mich? – wie Ihr gespaßig seid.“

„Ich will Dein Bild mitnehmen.“

„Ihr seid ein Maler?“

„Ja.“

„Das wär’ schon gut – dann könntet Ihr in Germelshausen gleich die Bilder in der Kirche wieder einmal frisch anmalen, die sehen so gar bös und mitgenommen aus.“

„Wie heißt Du?“ frug jetzt Arnold, der indessen schon seine Mappe geöffnet hatte und die lieblichen Züge des Mädchens rasch skizzirte.

„Gertrud.“

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Friedrich Gerstäcker: Germelshausen. Arnoldische Buchhandlung, Leipzig 1862, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Germelshausen-Gerstaecker-1862.djvu/10&oldid=- (Version vom 1.8.2018)