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„Daß ich an Dich denke? – kann er mir das verwehren?“

„Nein – aber – daß Ihr das Bild da mit Euch – in die Welt hinaus nehmt?“

„Er kann es nicht hindern, mein Herz,“ sagte Arnold freundlich – „aber wäre es Dir selber unlieb, es in meinen Händen zu wissen?“

„Mir? – nein!“ erwiderte nach kurzem Ueberlegen das Mädchen, – „wenn – nur nicht – ich muß doch den Vater darum fragen.“

„Du bist ein närrisch Kind,“ lachte der junge Maler, „selbst eine Prinzessin hätte Nichts dagegen, daß ein Künstler ihre Züge für sich erwirbt. Dir geschieht kein Schade dadurch. Aber so lauf’ doch nur nicht so, Du wildes Ding; ich gehe ja mit – oder willst Du mich hier ohne Mittagessen zurücklassen? Hast Du die Kirchenbilder vergessen?“

„Ja die Bilder,“ sagte das Mädchen, stehen bleibend und auf ihn wartend; Arnold aber, der seine Mappe rasch wieder zusammengebunden, war auch schon im nächsten Augenblicke an ihrer Seite und weit schneller als vorher setzten sie ihren Weg, dem Dorfe zu, fort.

Dieses aber lag viel näher, als Arnold dem Klange der gesprungenen Glocke nach vermuthet hatte,

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Friedrich Gerstäcker: Germelshausen. Arnoldische Buchhandlung, Leipzig 1862, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Germelshausen-Gerstaecker-1862.djvu/13&oldid=- (Version vom 1.8.2018)