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Euch das Mädel auch mag aufgelesen haben. Und jetzt kommt herein zum Essen und langt zu nach Herzenslust – alles Weitere können wir nachher besprechen.“

Er ließ dem jungen Maler auch wirklich keinen weiteren Raum zu irgend einer Entschuldigung, sondern derb seine Hand schüttelnd, die Gertrud losgelassen hatte, sobald er den Fuß auf die steinerne Treppe setzte, faßte er ihn zutraulich unter den Arm und führte ihn die breite und geräumige Wohnstube ein.

Im Hause selber herrschte eine dumpfe, erdige Luft, und so gut Arnold die Gewohnheit des deutschen Bauers kannte, der sich in seinem Zimmer am liebsten von jeder frischen Luft abschließt und selbst im Sommer nicht selten einheizt, um die ihm behagliche Brathitze zu erzeugen, so fiel es ihm doch auf. Der schmale Hausgang hatte dabei ebenfalls wenig Einladendes. Der Kalk war von den Wänden gefallen und schien eben nur flüchtig bei Seite gekehrt zu sein. Das einzige erblindete Fenster im hintern Theile desselben konnte kaum ein nothdürftiges Licht hereinwerfen, und die Treppe, die in das obere Stockwerk führte, sah alt und zerfallen aus.

Es blieb ihm aber nur wenig Zeit, das zu beobachten, denn im nächsten Augenblicke schon warf sein

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Friedrich Gerstäcker: Germelshausen. Arnoldische Buchhandlung, Leipzig 1862, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Germelshausen-Gerstaecker-1862.djvu/19&oldid=- (Version vom 1.8.2018)