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Das ist Germelshausen,“ rief Arnold – „und tragen sich so die Bauernmädchen in der Nachbarschaft, wie das Mädchen hier?“

„Hm, – nein! – was ist denn das für ein wunderlicher Leichenzug, den Ihr da darauf habt?“

Arnold antwortete ihm nicht; er schob die Blätter wieder in seine Mappe zurück, und ein eigenes, wehes Gefühl durchbebte ihn.

„Den Weg nach Dillstedt können Sie nicht verfehlen,“ sagte der Jäger gutmüthig, denn ein dunkler Verdacht stieg jetzt in ihm auf, daß es im Kopfe des Fremden nicht so ganz richtig sein möchte, – „wenn Sie es aber wünschen, will ich Sie begleiten, bis wir den Ort liegen sehen; ich gehe mir so nicht viel aus dem Wege.“

„Ich danke Ihnen,“ wehrte aber Arnold ab. „Dort hinüber finde ich mich schon zurecht. Also alle hundert Jahre nur soll das Dorf nach oben kommen?“

„So erzählen die Leute,“ meinte der Jäger – „wer weiß aber, ob’s wahr ist.“

Arnold hatte seinen Tornister wieder aufgenommen.

„Grüß Gott!“ sagte er, dem Jäger die Hand entgegenstreckend.

„Schönen Dank!“ erwiderte der Forstmann – „wo gehn Sie jetzt hin?“

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Friedrich Gerstäcker: Germelshausen. Arnoldische Buchhandlung, Leipzig 1862, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Germelshausen-Gerstaecker-1862.djvu/52&oldid=- (Version vom 1.8.2018)