Seite:Gesammelte Schriften über Musik und Musiker Bd.1 (1854).pdf/306

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Im Andante ergeht er sich in der Weise, in der wir’s unsern berühmtesten Vorfahren, Mozart und den Andern, nun einmal nicht gleich thun können; es scheint dies eine abgeschlossene Art von Musik und man wird auf neue Mittelsätze andern Charakters sinnen müssen. Immer aber finden wir musikalische Seele und dies sei ein großes Lob.

Mit Nachdruck zeigen wir also auf dies Trio, das sich überdies der Leichtigkeit aller der drei Stimmen halber schnell einheimisch machen wird, um so nachdrücklicher aber, da die späteren Arbeiten dieses talentreichen jungen Mannes, soweit sie uns zu Gesicht gekommen, mit dem trefflichen Anfang schwerlich im Verhältniß stehen, was hier nur als eine Bitte dasteht, daß er seine größeren Compositionen bald nachfolgen lassen soll.

Trätest du, lieber Leser, aus einem weißgetäfelten erleuchteten Marmorsaal auf einmal des Nachts hinaus und in einen Fichtenwald mit struppig und knollig über den Weg sich hinziehenden Wurzeln — vom Himmel fallen schwere einzelne Tropfen — du rennst mit dem Kopf links und rechts an, ritzest dich blutig in Sträuchern, bis sich endlich nach langem Umherirren ein Ausweg findet, — — so empfändest du, was ich beim Uebergang vom Rosenhainschen Trio zu einem von

Anton Bohrer, gleichfalls für Pianoforte, Violine und Violoncello. Werk 47.[H 1]

Vornweg bekenn’ ich gleich zweierlei, erstens meinen Irrthum, daß ich, nur wenige Bohrersche Compositionen

Anmerkungen (H)

  1. [WS] Joseph Anton Bohrer (München 3. Oktober 1783 — 8. Januar 1852, daselbst), deutscher Violinist und Komponist; Klaviertrio Nr. 2 Trio brillante op. 47, publiziert Darmstadt: Alisky 1831.