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sagen, als dir in’s Ohr: Although You have no heart, You possess a finger of the immortal Henri (das Wortspiel ist deutsch) and the hand yields not in whiteness to the keys it touches. I could indeed wish that the Diamonds which adorn it existed in the mind (die Engländer und Franzosen haben kein Wort für unser „Gemüth“), — yet I would take the hand, if You would give it me, with this single promise on Your part that You would never compose any thing.[H 1]

Dagegen wäre zu wünschen, Hr. Camill Grillparzer (ein Verwandter des Tragöden?)[H 2] componirte mehr, nicht weil er unentbehrlich wäre (was wäre das auf der Welt überhaupt, nicht einmal die D moll-Symphonie, die allgemeine Zeitung[H 3]), sondern weil er[H 4] ein echtes Talent scheint, das sich freilich noch aus dem Rohen herauszuarbeiten. Das Rondo ist ein komisches Gemisch von Dichter- und Philisterblüthe, und eigentlich keines, sondern eher ein Sonatensatz. Ohne Anfang trotz aller Einleitung, ohne Mittelpunct und ohne Ende trotz des Festsitzens in der Tonart, bewegt es sich in einem kleinen Cirkel von Gedanken und entschlüpft einem allerwärts. So wirkte es schon vor langer Zeit auf mich und jetzt wieder. Jedenfalls soll folgenden Compositionen nachgespürt werden.

Das Rondo von Hrn. J. Benedict heißt les Charmes de Portici und mißfällt mir durchaus in seinem Bestreben, italiänischen Ohren deutsche Gedanken genießbar zu machen; denn dazu ist’s offenbar geschrieben.

Anmerkungen (H)

  1. [GJ] „Obwohl du kein Herz hast, so besitzest du doch einen Finger des unsterblichen Henri und deine Hand ist ebenso weiß wie die Tasten, auf denen sie spielt. Wären nur die Edelsteine, welche sie schmücken, auch im Gemüth! Doch wenn du mir die Hand reichen wolltest, würde ich sie nehmen unter der Bedingung, daß du mir nie wieder etwas zu componiren versprächest.“ Anmerkung 62, I.343.
  2. [GJ] ein Bruder von Franz Grillparzer.
  3. [WS] Allgemeine musikalische Zeitung.
  4. [WS] Vorlage: es.