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Dritter Gang.
G. A. Osborne, Variat. über ein Thema von Donizetti. Werk 16. — J. Nowakowsky, brillante Variat. über ein Originalthema. Werk 12. — Fr. Kalkbrenner, Variat. über ein Thema von Bellini. Werk 131. — C. Schunke, große Bravourvariat. über ein Thema von Halevy. Werk 32. — Th. Döhler, Phantasie und Bravourvariat. über ein Thema von Donizetti. Werk 17. — Carl Mayer, neue Variat. über ein Thema von Auber. Werk 31. — Derselbe, große brillante Variat. über ein russisches Thema. Werk 32. — Ludwig Schunke, Concertvariat. über ein Thema von Fr. Schubert. Werk 14. — Fr. Chopin, Variat. über ein Thema aus Ludovic von Herold und Halevy. Werk 12.

Die beste Recension über die meisten obiger Variationen las der Leser so eben im Motto.[1] Sie gehören sämmtlich dem Salon oder dem Concertsaal an und halten sich, das letzte Heft ausgenommen, von aller poetischen Sphäre weit entfernt. Denn auch in diesem Genre muß Chopin der Preis zuerkannt werden. Jenem großen Schauspieler gleich, der auch als Lattenträger über das Theater gehend vom Publicum jubelnd empfangen wurde, kann er seinen hohen Geist in keiner Lage verläugnen; was ihn umgibt, nimmt von ihm an und fügt sich, noch so spröde, seiner Meisterhand. Im

  1. Schwarze Röcke, seidne Strümpfe,
    Weiße, höfliche Manschetten,
    Sanfte Reden, Embrassiren –
    Ach wenn sie nur Herzen hätten!

    H. Heine.