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Dithmarschens sie von ihrem Kreise ausschließen? zumal da schon Neocorus in dem letzten Theil seiner Chronik vielfach schätzbares Material dazu geliefert, und da die Entdeckungen Michelsens in den Kopenhagener Archiven sich meistens auf diese Zeit beziehen und eine Basis dafür liefern. Mag auch zur Darstellung dieser Sachen eigentlich eine kundigere Hand gehören: ich habe das Bessere lieber nicht wollen zum Feind des Guten lassen werden. So habe ich gestrebt nach besten Kräften zusammenzustellen und zu forschen, was um so viel nothwendiger war, da Neocorus das Bestehende als jedermann bekannt voraussetzt und vom Regiment überall möglichst schweigt. Treffliche Dienste hat mir dabei eine handschriftliche Sammlung der gesetzlichen Erlasse für Norderdithmarschen geleistet, die mir von Lunden aus zur Disposition gestellt ist, wofür ich den dortigen Collegien den gebührenden Dank hiemit aussprechen möchte. So habe ich die Geschichte bis zum Ende des dreißigjährigen Krieges fortgeführt. Da abzubrechen bestimmten mich viele Ursachen: weil da die Chronik des Hans Dethleffs schließt, Neocorus’ Nachrichten und die Urkunden in Michelsens Urkundenbuch nicht einmal bis dahin reichen, weil da dasjenige, was das Land seine Privilegien nannte, gewonnen ist, vor allen Dingen aber, weil mit der von hier beginnenden Verfeindung der beiden herrschenden Linien die Geschichte der beiden Landestheile vollständig auseinander geht und sich als Einheit nicht mehr behandeln läßt. Wenn aber dieser letzte Theil an Ausführlichkeit die früheren überragt, so wird das durch den Wunsch, von dem vorliegenden Material nichts Wesentliches unbenutzt zu lassen, wohl entschuldigt werden.

Kolster. 


Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Heinrich Kolster: Geschichte Dithmarschens. Nach F. C. Dahlmanns Vorlesungen im Winter 1826. Wilhelm Mauke, Leipzig 1873, Seite X. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Dithmarschens_Kolster_1873.pdf/13&oldid=- (Version vom 14.6.2018)