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von Süd nach Nord, von Wolfenbüttel bis Wolmersdorf 12800 Fuß lang war, fast viereckig, außer daß bei Krumstedt ein Vorsprung der Geest hineinragt, im Ganzen 1760 Morgen weit, über eine halbe Quadratmeile groß.

Geht man dann von Wolmersdorf bis zum Nindorfer Holze, etwa 4000 Ellen, so steht man an der Niederung des Fieler Sees, von Süden nach Norden 112 Meilen lang, bei Sarzbüttel etwa 16000 Fuß breit, zwischen Hemmingstedt und Odderade fast eine Meile, und in dieser Breite bis an den Höhenrücken hinanreichend, auf dem Heide liegt, der das Thal der Brocklandau und Tielerau in Norderdithmarschen von dem des Fielersees trennt, 3080 Morgen, d. h. fast eine Quadratmeile groß, das sind mit Einschluß des Offenbütteler Moors an der Geiselau = 8500 Morgen Niederungen. Nimmt man an, daß von den 12 Quadratmeilen Süderdithmarschens die Marsch jetzt etwa die Hälfte ausmacht, bei der alten Benennung des Landes also nicht in Betracht kommt, so ist von dem übrig bleibenden Theil etwa die Hälfte eine in großen Massen vertheilte Niederung.

Von Norderdithmarschen läßt sich das nicht so klar darlegen; aber auch hier schließen die drei Niederungen der Eider, Brocklands und Tielenau eine Geest von mäßiger Größe ein. Nach dem Gesagten aber, dächt’ ich, kann der Name großes Moor, große Niederung, der ganzen Provinz gegeben, sicher Niemand mehr in Verwunderung setzen.




III
Urzustände der Marsch.

Die Stelle der Naturgeschichte des Plinius XVI, 1 ist für die Dithmarscher Geschichte von so großer Wichtigkeit, schildert die Urzustände unserer Marsch so genau, daß es sich wohl der Mühe verlohnt, sie in Uebersetzung ganz hierher zu setzen.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Heinrich Kolster: Geschichte Dithmarschens. Nach F. C. Dahlmanns Vorlesungen im Winter 1826. Wilhelm Mauke, Leipzig 1873, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Dithmarschens_Kolster_1873.pdf/207&oldid=- (Version vom 14.6.2018)