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man sich genöthigt sah, den Flecken Brunsbüttel weiter ins Land zu verlegen und 1685 litt auch der neue Ort wieder entsetzlich von Wassersnoth; 1717 aber nöthigte ein schrecklicher Deichbruch den ganzen jetzigen Brunsbütteler Koog den Wellen wieder preiszugeben und östlich von Brunsbüttel bei Söstemannshusen über Osterbelmhusen nach Josenburg einen neuen Deich bis an das hohe Moor zu schlagen, der 1721 fertig ward (über die Verlüste an Land und Häusern siehe besonders Hanssen und Wolf, S. 41). Erst 1762 ward das damals Verlorene wieder gewonnen, 1786 auch der Kronprinzenkoog eingedeicht, 1801 der Karolinenkoog, 1840 der Christianskoog, 1853 Dieksand oder Friedrich VII. Koog und gegenwärtig (1872/73) der Maxqueller. (Queller ist die erste Pflanze, welche auf dem über ordinaire Fluth erhobenen Meeresboden entsprießt – Salicornia – von fleischigem Blatt, unregelmäßiger Form, salzigem Geschmack, reich an Samen. Ihm folgt später eine Grasart, Poa, von unserm Landmann der Unterdrücker, Drückdal, genannt und diesem erst das Außendeichsgras, Statice armeria[WS 1], durch welches das Land zur Eindeichung reif wird.)




VI.
Waren die Dithmarschen Sachsen oder Friesen?

Die Frage, ob die Dithmarschen Sachsen oder Friesen waren, liegt außerordentlich nahe, denn sie waren Grenznachbarn beider; von den sächsischen Holsteinern trennt sie nur die Holsten- und Gieselau, von den friesischen Eiderstedtern die Eidermündung. Ja, wo lag diese Eidermündung? Eiderstedt besteht ursprünglich aus drei Inseln, Eiderstedt, Everschop und Uthholm: gehörte die ursprüngliche Eiderinsel von Hemme zu jenen dreien? war auch die Insel, auf der Weslingburen, Neukirchen, Wörden lagen, durch einen bei Ketelsbüttel mündenden Arm der Eider

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Statice america
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Heinrich Kolster: Geschichte Dithmarschens. Nach F. C. Dahlmanns Vorlesungen im Winter 1826. Wilhelm Mauke, Leipzig 1873, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Dithmarschens_Kolster_1873.pdf/231&oldid=- (Version vom 26.6.2018)