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dieses war der 22. Juli 1227, an welchem die Schlacht bei Bornhöved geliefert wurde. Schon vor der Schlacht hatten die Dithmarschen dem Erzbischof Gerhard ihre Neigung erklärt, ihm wieder anzugehören, und den Vorsatz, während der Schlacht von den Dänen abzufallen. Nur eins bedangen sie sich aus: nicht unter die holsteinische Herrschaft zu kommen, und ohne Mittel der Bremer Kirche anzugehören, und man ward darüber einig. Was die Dithmarschen versprochen hatten, hielten sie. Man hatte sie die Nachhut bilden lassen; als aber das Zeichen gegeben ward, zogen sie sich zu dem holsteinischen Heere. Wie sehr auch die historischen Nachrichten über diese Schlacht von einander abweichen, so stimmen sie doch darin überein, daß gerade dieser Abfall den für die Dänen so unglücklichen Ausgang herbeiführte. Mehrere Tausend Dänen wurden erschlagen, der König selbst war in Lebensgefahr; er verlor ein Auge, fiel besinnungslos zu Boden, und wurde nur durch einen deutschen Ritter seines Heeres dem Getümmel entrissen und nach Kiel gebracht.

Der Erzbischof Gerhard und Graf Adolf erschienen vollkommen als Sieger und hatten das Ziel erreicht, welches sie sich vorgesetzt; denn allerdings erneuert Waldemar 1228 den Versuch, kann aber nichts ausrichten, und schon 1229 trifft er mit Holstein ein friedliches Abkommen. Und auch auf andere Weise befestigt der Erzbischof seine Herrschaft über Dithmarschen.




Dritter Abschnitt.
Von der Befestigung der Herrschaft des Erzbischofs von Bremen über Dithmarschen 1227 bis zu dem wichtigen Frieden des Landes 1323.

Nachdem wir so einen neuen Ruhepunct gefunden, dürfen wir jetzt nicht so, wie bisher dem Zusammenhang der Verhältnisse

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Heinrich Kolster: Geschichte Dithmarschens. Nach F. C. Dahlmanns Vorlesungen im Winter 1826. Wilhelm Mauke, Leipzig 1873, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Dithmarschens_Kolster_1873.pdf/79&oldid=- (Version vom 14.6.2018)