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Einleitung.

J. D. von Steinen, der fleißige Sammler, gibt in seiner Westphälischen Geschichte nur äußerst dürftige Nachrichten über Wetter.

Sechsunddreißig Jahren sind verflossen, seitdem mein Vater Johann Caspar Harkort auf Harkorten in der Zeitschrift „Hermann“ die Aufforderung erließ: die alten Papiere der Gemeinde zu durchforschen und das Denkwürdige der Vergessenheit zu entreißen. Da keine andere Hand sich fand, so erfülle ich die Sohnespflicht, indem ich das aus mancherlei Quellen Gesammelte, welches den Zeitraum eines halben Jahrtausends umfaßt, meinen Mitbürgern zum Gedächtniß überreiche.

Vergangene Zeiten kehren in derselben Form nicht wieder, allein in ihrer Geschichte finden wir die Elemente der spätern Entwicklung. Die Frucht, welche wir heute genießen, ist den Keimen entsprossen, welche unsere Väter einst dem mühsam bearbeiteten Boden anvertrauten. Deßhalb sollen wir nicht allein selbstsüchtig für uns leben, sondern uns auch als Vorkämpfer Derer betrachten, die nach uns kommen werden.

Wenn wir die Schicksale der Vorfahren durch eine lange Reihe von Jahrhunderten verfolgen, so finden wir, daß die Entwickelung des Menschengeschlechts nur langsam fortschreitet durch Vermehrung der Einsicht und Mittel; ähnlich dem Wuchse der Eiche, deren mächtige Krone der Pflanzer nicht schaute, dessen Enkel sie heute überschattet.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Harkort: Geschichte des Dorfs, der Burg und der Freiheit Wetter. Gustav Butz, Hagen 1856, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Wetter.pdf/3&oldid=- (Version vom 1.8.2018)