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1638 folgte der aus der Pfalz vertriebene Pastor Roddenroth, welcher 1655 nach dem Frieden in seine Heimath zurückkehrte. 1656 ward Philipp Vieffhaus von Brünninghausen als Pfarrer eingesetzt; sein Vicarius Johann Ernesti unterschrieb das Bekenntnißbuch von 1643, und ihm wurde 1658, wegen hohen Alters, Johann Springorum, bisheriger Schuldiener, beigeordnet. Vieffhaus ging 1679 ab nach Wickede, ihm folgte Wennemar Heinrich Trippler von Blanckenstein, welcher 62 Jahre lang sein Amt verwaltete und im 87. Lebensjahre starb. 1742 trat Heinrich Karthaus von Schwelm in’s Amt, folgte indessen 1747 einem Rufe nach Hagen; an seiner Statt ward Hermann Becker, Pastor in Königssteel, erwählt. Nach seinem Absterben kam Jacobus Griesenbeck 1755 hierher und ward 1763 nach Iserlohn berufen. Ihm folgte 1764 Wennemar Trippler, welcher den Bau des neuen Pfarrhauses eifrig betrieb und 1800 mit Tode abging.

Darauf kam der Kandidat Steinhaus, aus Dresel gebürtig, in’s Amt; er starb 1807.

Der Nachfolger war Johann Friedrich Müller aus Soest, früher Feldprediger des von Schenk’schen Infanterie-Regiments, ein würdiger Mann, menschenfreundlich und wohlthätig, welcher 1821 nach Hagen berufen wurde.

Zwei Jahre lang blieb die Pfarre offen, bis 1823 die Wahl auf Carl Heinrich von Oven, Prediger in Stiepel, fiel, dessen Andenken ehrenvoll in der Gemeinde fortlebt. Nach seinem Abgange nach Neuß wurde der jetzige Pfarrer:

Friedrich Wilhelm Andreas Roeder, aus Soest gebürtig, 1831 in das Amt eingeführt.

Die Kirche in der Freiheit.

Der ältere Theil der Schloßkapelle wurde wohl gleichzeitig mit der Burg erbaut, man sieht noch heute den Anschluß der alten Ringmauer; später vergrößert, haben sich 1811 die Gebrüder Herminghausen (Ernst und Moriz), Nachkommen des früheren Predigers, um die innere Ausschmückung verdient gemacht.

Diese Kapelle war der heiligen Catharina gewidmet; 1643 lag dieselbe nebst dem Vicarienhause wüste, und 1646, sagen die Nachrichten, waren auch die Kirche und das Pfarrhaus im Dorfe baufällig.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Harkort: Geschichte des Dorfs, der Burg und der Freiheit Wetter. Gustav Butz, Hagen 1856, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Wetter.pdf/42&oldid=- (Version vom 1.8.2018)