Seite:Geschichte Wetter.pdf/7

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Frei war der Sachse auf seinem Erbe und jeder Freie zur Landesvertheidigung verpflichtet.

Das eingefriedigte Feld war Eigenthum, offene Weide und Wald die gemeinschaftliche Mark.

Unter den schwachen Nachkommen Carols sank das kaiserliche Ansehen, jenes der Grafen stieg und das Amt war erbliches Lehn großer Grundeigenthümer.

Im Ruhrgebiet erhoben sich zuerst die Grafen von Arnsberg, welche bereits 1074 in Urkunden erscheinen und von den älteren Grafen von Werle abstammten. Der Name erlosch, das Land kam an das Bisthum Cöln. 1134 finden wir die Edlen von Volmerstein als Vasallen des Erzbischofs von Cöln, reich begütert, in unserer Gegend; sie erlagen ihren Gegnern, den Grafen von der Mark, welche 1288 und 1324 die Veste Volmerstein brachen und einen Theil der Güter erwarben. Auch dieses edle Geschlecht starb aus, nachdem es den Stammsitz verloren.

Höher stiegen die Grafen von Altena und Mark, durch Glück, Tapferkeit und staatsmännische Umsicht im Laufe von fünf Jahrhunderten hinauf bis zu den drei Herzogskronen von Jülich, Cleve und Berg.

Ahnherren waren die Grafen von Berg; unter diesem Namen finden wir 1093 Adolph I., welcher die Burg Altena erbaute. Sein Nachfolger

Adolph II. war ebenfalls noch Graf von Berg und Altena, dessen Sohn

Eberhard I. die Linie der Grafen von Altena stiftete; 1144 tritt er in Urkunden auf. Unter seinen Söhnen nannte sich Arnold Graf von Isenburg nach einem Schlosse, unterhalb Hattingen an der Ruhr gelegen, welches er vom Erzbischof von Cöln zum Lehn trug; auch besaß er Nienbrügge an der Lippe. Sein Enkel Friedrich erschlug den Erzbischof Engelbert den Heiligen und ward 1224 hingerichtet. Isenburg und der größere Theil der Güter gingen verloren und Friedrichs Kinder erbauten einen neuen Sitz, das Schloß Limburg an der Lenne.

Adolph II. jüngster Sohn

Friedrich I. erhielt den Stammsitz Altena; er erwarb den Oberhof Mark, ohnweit der jetzigen Stadt Hamm gelegen. Sein ältester Sohn

Adolph III. (1202) nahm den Titel Graf von der Mark an. Dieser bereicherte sich durch einen Theil der Isenburgischen Güter, baute Hamm, Blankenstein, Lünen und andere Vesten.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Harkort: Geschichte des Dorfs, der Burg und der Freiheit Wetter. Gustav Butz, Hagen 1856, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Wetter.pdf/7&oldid=- (Version vom 1.8.2018)