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Engelbert I. kam als Nachfolger 1249 zur Regierung und führte Fehden nach allen Seiten hin, wodurch seine Macht und persönliches Ansehen stiegen. Als Vormund des Grafen von Tecklenburg fiel er in den Hinterhalt des von Loen und Genossen, und starb 1277 an seinen Wunden.

Eberhard II. (1277) rächte den Vater; ummauerte Lüdenscheid, Iserlohn und Camen, worüber sich Streit mit dem Erzbischof Siegfried von Cöln erhob. Gegen die Cölnischen stritt er bei Worringen und brach die feindlichen Schlösser an der Ruhr und Lenne. Die Reichshöfe Westhofen, Elmenhorst und Brackel erwarb der Graf von Kaiser Albrecht. Die Schlösser Schwarzenberg und Waldenburg kamen an Mark. Durch Schwert und Kauf mehrte er die Grafschaft nach allen Seiten. Ihm folgte

Engelbert II. (1308); erklärter Feind des Erzbischofs von Cöln brach er die Veste Volmerstein zum zweiten Mal und brachte die Ansprüche an dieselben an sich, welche seine Nachfolger ausführten.

Adolph IV. (1328) focht glücklich wie seine Väter. Wichtig für die Größe seines Hauses war die Heirath mit Margarethe, der Erbtochter des Grafen Dietrich von Cleve. Diese Erbschaft fiel seinem zweiten Sohne Adolf 1364 zu. Der älteste Sohn des vierten Adolphs

Engelbert III. kam 1347 zur Regierung der Grafschaft Mark und lebte vierundvierzig Jahre im Harnisch, als der tapferste und kriegslustigste des ganzen Geschlechts. Kriege mit Cöln, Dortmund, Arnsberg, Münster und anderen bildeten eine fast ununterbrochene Reihenfolge. Dieser Graf erbaute Neuenrade und Clusenstein, erwarb die Herrschaft Bilstein, Schwelm, Hagen, Bochum und die halbe Stadt Lippstadt.

Man darf sagen: seine Errungenschaften bildeten den Schlußstein aller Anstrengungen seiner trefflichen Vorfahren.

Sechzig Jahre alt starb der Graf Engelbert am 24. December 1391 auf seiner Burg Wetter und wurde, von 300 Helmen begleitet, in der Kirche zu Fröndenberg feierlich beigesetzt, welches Kloster sein Vorfahr Graf Otto von Altena erbaut hat. Drittehalbhundert Jahre war die Grafenkrone vom Vater auf den Sohn übergegangen und jede Hand dieses ritterlichen Geschlechts hatte ihren Glanz unbefleckt erhalten und ihre Macht vermehrt.

Die ausführliche Geschichte der Grafen von Altena und Mark werden wir an einem andern Orte bearbeiten; für den vorliegenden Zweck mögen die obigen kurzen Andeutungen genügen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Harkort: Geschichte des Dorfs, der Burg und der Freiheit Wetter. Gustav Butz, Hagen 1856, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Wetter.pdf/8&oldid=- (Version vom 1.8.2018)