M. v. K.: Geschichte der abgesetzten Feyertage in den ritterschaftlichen evangelisch-lutherischen Gemeinden Obbach, Euerbach, Niederwehrn | |
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mit Obbach ab; die Herrschaften waren katholisch, und wollten wahrscheinlich nicht zu streng auf ihren Episcopal-Beschlüßen beharren, so bald ihre Herren Pfarrer selbst Vorstellungen dagegen machten. Dieser Zeitpunct kam bald.
II. In Euerbach brachte der damahlige Pfarrer – aus Liebe zum Frieden, gar bald bey der Herrschaft ein Gesuch vor, das seinem im Jahr 1771 gegebenen Voto ganz entgegen war; und es schlich sich ein Feyertag um den andern wieder ein; auf die wenigen, die wegfielen, wurde die Wochenbetstunde verlegt. So kam man hier so wenige einen Schritt weiter, als
III. zu Niederwehrn, wo die Bauern den Pfarrer bestürmten, die Herrschaft überliefen, und wenigstens zum Theil ihren Zweck erreicht sahen. In allen drey benachbarten Orten herrschte auf einmahl wieder die größte Verschiedenheit, indem in den beyden Münsterischen Dörfern der herrschaftliche Schluß durch Bitten und Murren der Bauern, durch unzeitige Nachgiebigkeit ihrer Lehrer beynahe völlig annullirt wurde.
In den folgenden Jahren kam es zwar mehrmahls zur Sprache, sich mit Obbach wieder zu conformiren. Allein vergebens,
M. v. K.: Geschichte der abgesetzten Feyertage in den ritterschaftlichen evangelisch-lutherischen Gemeinden Obbach, Euerbach, Niederwehrn in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_der_abgesetzten_Feyertage_in_den_ritterschaftlichen_evangelisch-lutherischen_Gemeinden_Obbach,_Euerbach,_Niederwehrn.pdf/3&oldid=- (Version vom 22.8.2016)